Montag, 27. Dezember 2010

Weihnachten in Saigon

Hallo zusammen, 

wir haben bisher noch kein Video gemacht und vor allem nicht gleich am Anfang des Eintrags gestellt. Wer will, schaut es sich an....uns geht es gut. Es ist am 24.12.2010 entstanden in der GO² -Bar...Wir waren gut drauf, kann man so sagen und haben ne Rechnung von 50 US-Dollar hingefahren. Das war der teuerste Abend seit Reisebeginn und wird so schnell wohl nicht wiederholt...Naja, Silvester vielleicht. 

Allgemeine Infos: Wir sind immer noch in Saigon und haben hier den ultimativen Tipp für alle Vietnam-Reisenden: Fangt im Norden an und reist dann in den Süden! Andersrum fängt man voller Freude an und endet im Reich der Glotzenden im Norden. Gar nicht fein.
An der Länge des Aufenthalts sieht man: Saigon ist und bleibt der Hammer. Da könnte ich echt leben. 

Highlights: Ja, die Highlights....da gibt es echt einige. Erstmal natürlich Weihnachten, das war wirklich sehr fein.
Haben in der GO²-Bar gefeiert und da war wieder mal die Hölle los. Schnaps und Essen für, wie bereits geschrieben, sagenhafte $50. Dann hatte Micha auch noch ne kleine Bescherung mit
Micha hat Bescherung
Weihnachten im GO² in Saigon
einem selbstgekauften, aber eingpackten Geschenk  von Mama Moni. Es gab ein feines Mal- bzw. Zeichenbuch. 

Aufgrund eines leichten Alkohol-Katers war der 25te Dezember etwas ruhiger....allerdings waren wir wieder ganz schlau und haben für eben den Tag mit unseren Cyclo-Fahrern Roy und Song ne Stadttour  ausgemacht. Nach einem etwas ruhigerem Beginn und der eindeutigen Ansage "No tourist shit" sind wir dann zu einem Art Freizeitpark gefahren worden...innerhalb einer Minute war ich, Alex, dann von einer kleinen Kinderschar umringt, die mit ganz grossen Augen den Mann aus fremdem Land mit Bart und größerem Umfang bestaunt haben. Aber mal richtig bestaunt. Wenn hier kein Zoo-Feeling aufkommt, dann weiss ich auch nicht weiter. Vor allem, als dann auch von den Eltern die Kameras gezückt wurden. Unglaublich? Nein...siehe Bild.
Alex und ein Teil der Kinderschar
Anscheinend waren wir wirklich die ersten Westler, die in der Gegend rumgestiegen sind. War wahrlich mal ein ganz seltenes Erlebnis. Wie gross die Augen werden können :-)

Nachdem uns Roy und Kollege wieder abgeliefert hat, sind wir dann zu einer privaten Vietnamnesisch-Stunde gegangen. Tja, wie kams dazu? 
In einem Restaurant haben wir unser Vietnamnesisch-Kenntnisse ausgepackt und sind so der Kellnerin aufgefallen. Es stellte sich heraus, dass sie eine Studentin ist und uns dann in den Park zu einer Runde Englisch-Vietnamnesisch eingeladen hat. So saßen wir dann drei Stunden im Park und haben an den Feinheiten der Sprache herumgeschliffen. Dieses Spiel haben wir gleich heute wiederholt, sodass Vietnamnesisch immer besser wird. Es scheint sich hier sowas wie eine festere Bekanntschaft herauszubilden. Auch die anderen Damen des Restaurants sind natürlich sehr interessiert, was unsere Fortschritte denn so machen und deshalb werden wir jeden Tag mit neuen Wörtern traktiert. Auch deswegen bleiben wir weiter in Saigon, denn so gut in Kontakt mit Vietnamnesen zu kommen, ja, die Chance haben nicht viele. Zwei der jungen Damen haben auch schon wild über die Strasse geschrien und gewunken, als sie uns, aber wir eben sie nicht gesehen haben. Anschliessend ne halbe Stunde Gelächter und Geschunkel. Tja, geile Sache.
Alex fährt Micha durch Saigon

Weiter habe ich mir dann auf nem Markt ne unendlich praktische Armee-Hose für 10$ gekauft. Die kannte ich schon aus Deutschland und wird da für mehr als 25€ verkauft....hurra, ich sehe hier schon ne Geschäftsidee :-) Werd da gleich mal morgen die Grosshandelspreise auf Englisch erfragen. Und wenn sich die Händler dann in Sicherheit wiegen, dann mach mer das ganze Spiel nochmal auf Vietnamnesisch, harr harr harr. 

So, dann haben wir nen recht netten indischen TV-Sender, der nur englische Filme bringt. Ja, und gestern wars dann soweit....es kam "Hangover". Na, Ansbach, da wisst Ihr, was los war. Jawohl...Gegrölle und wildes Gegrunze. Wer den Film noch nicht gesehen hat und nen Hauch von schwarzen Humor besitzt, der schaut sich diesen Film an. Der absolute Hammer. 

So, darauf hin ist dann dieses Foto entstanden: Links der IST-Status.....rechts der SOLL-Status. Brennt, Rasierer, brennt in der Hölle, harr harr harr.
Look-a-like Hangover...es wird!
Quelle: www.youtube.com; Hangover











Ja, wir haben Zeit für so nen Blödsinn :-)....Schaut´s Euch den Film an, der ist wahrlich ein echter Diamant. Achtung: Den Film ja nicht abschalten, bevor der Abspann rum ist!!! Das ist das beste der letzten zehn Jahre. Wenn man sich da nicht selbst bepisst vor lachen, na, der hat keinen Humor.

Nächsten Steps: 

Morgen fahren wir zu den Tunnel, dann noch bissl chillen, dann ist ja schon Silvester. Da werden wir noch in Saigon sein und auf die Pauke hauen. 



Viele Grüsse nach Deutschland!


Micha und Alex

Dienstag, 21. Dezember 2010

Saigon....der unglaubliche Mega-Hammer

Hallo alle zusammen,

wir sind vor einigen Tagen in Saigon angekommen. Haben wieder mal den Bus genommen, um die 230km zurückzulegen. Am Vortag hatten wir die Hose wirklich voll....vom beschaulichen Mui Ne nach Saigon. Da wir durch Hanoi ja gebrannte "Grossstadt-Kinder" sind" haben wir das schlimmste erwartet und gleich einen Notfall-Plan geschmiedet. Sollte Saigon so sein wie Hanoi, dann wären wir gleich weiter ins Mekong-Delta.
Aber dem war nicht so....Saigon ist einfach der Mega-Hammer. Erinnert uns, vor allem mich, Alex, unheimlich an Bangkok. Der Verkehr ist enorm und chaotisch, aber es läuft alles in zumindest einigermassen geregelten Bahnen. Man kann frei laufen, ohne dass man auf dem Gehweg zusammengefahren wird. Die Leute sind um fast 180° anders als in Hanoi. Hier grinsen selbst die fliegenden Händler. Keine Ahnung woran das liegt, aber die Menschen sind hier wirklich offen und man kann fast sagen: Überaus nett. Und das sage ich als Tourist und Langnase.
Cyclo in Saigon: Noch lacht der Fahrer

Hubschrauber mit Gatling-Minigun
Wir unser bewährtes Programm durchgezogen und sind am ersten Tag einfach mal losgelaufen.  In einem Schwung somit die meisten Highlights erschlagen wie die Kathedrale, Post Office, Oper, Ho Chi Minh-Denkmal...und am nächsten Tag dann ins Kriegsrestemuseum. Als faules Pack haben wir uns ein Cyclo genommen. 2$ pro Nase...und die musste sich der Fahrer hart verdienen. Man beachte die zarte Mücke und den noch zarteren Fahrer :-)

Szene Vietnamkrieg 1968
Der Fahrer und sein Kumpel Roy, naja, den haben wir gleich mal für die nächsten Tage gebucht und werden eine saubere non-tourist-Stadtrundfahrt machen. Also keine Pagoden, keine Tempel, keine Touri-Märkte. Kostet zwar ein bisschen mehr, aber 2$ pro Stunde sind ok, vor allem, weil die beiden sich wirklich abstrampeln müssen. Die Fahrt ging zum Kriegsrestemuseum und das hat es wirklich in sich. In Wort und Bild werden da Sachen bzgl. Gefängnis-Folterungen gezeigt, die man sich nicht vorstellen kann und mag. Neben diversen Ausstellungsstücken, sei es Granten, Waffen, Bombenresten, Flugzeugen, Panzern und Helikopter, Propaganda gab es auch eine ganze Etage mit unglaublichen Bildern, die die damaligen Kriegsreporter gemacht haben. Unglaublich beeindruckend. Werde mir auch einen Bildband dazu kaufen, denn das muss man gesehen haben. Haben die letzten Wochen so einiges gesehen, aber diese Bilder sind einfach Wahnsinn.

Um unser Reisebudget zu schonen sind wir nach drei Nächten aus unserem Hotel ausgezogen und Micha hat durch nen Gewaltmarsch in einer Nebenstrasse ein unglaubliches Zimmer in einem Guesthouse gefunden: Ca. 35m² plus 15m² Dachterasse! Hammer. Noch mehr Hammer: Wir zahlen pro Nacht 16$! 
Im Dan Sinh- Market, so ne Art Militär- und Handwerkermarkt habe ich dann eine Hängematte und anschliessend 7m Seil gekauft, auf Vietnamnesisch. Es hat geklappt und wohl einiges an Aufsehen gesorgt, denn ruckzuck war ne kleine Menschenmenge um uns versammelt, um dieses Schauspiel mit anzusehen. Die Sprache klappt immer besser und das freut mich ungemein, denn es war ein großes Ziel, zumindest einigermaßen fliessende Grundkenntnisse aus jedem Land mitzubringen. Thai klappt gut, Vietnamnesisch immer besser....Hurra.
Hängematte, Micha und unsere Terasse

Morgen steht die Insider-Stadtrundfahrt mit Roy und Kollege an, am 23ten gehts zu den Tunneln und dann machen wir erstmal ne ruhige Phase über Weihnachten. Heute Abend kriegen wir die Pässe von der Botschaft wieder, hoffentlich mit neuem Visum. Sonst wärs echt Mist. Jetzt, wo wir immer mehr Gefallen an Vietnam finden....

Zuguterletzt: 
Hier scheinen die Drogengeschäfte gut zu laufen, denn es wurde ein persönlicher Rekord von "Would like good stuff from Laos" aufgestellt...an einem Tag wurde ich 14mal gefragt. Micha kann nur noch den Kopf schütteln. 

Allerdings kann ich es nicht verstehen: Sehe ich denn wirklich so verwegen aus, dass die Xe-Om-Fahrer meinen, mir sowas anbieten zu müssen? Harr harr harr harr harr.....


Viele Grüsse aus dem tropischen Saigon


Alex und Micha

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Mui Ne, Südvietnam

Hallo zusammen,

wir sind bereits seit einigen Tagen in Mui Ne, Südvietnam.

Da wir ja der Sonne hinterhergereist sind, haben wir sie nun endlich bekommen. Wunderbare Sonne....hallo, oh nicht so wunderbarer Tropensonnenbrand. Hallo, oh Gemischtwarenladen, herzlich willkommen, Aloevera-Salbe zur Linderung des bösen Sonnenbrands. Naja, wir waren zwar vorbereitet mit Sonnencreme Schutzfaktor 30, aber anscheinend hilft das hier nicht.

Parallel zum Sonnenbaden widmen wir uns der Kunst:

Muschel-Sandkuchen
Ja, der wunderbare Muschelsandkuchen war die Aufgabe eines anstrengenden Tages....am nächsten Tag war die Aufgabe: Baue eine Liege in den Sand....nur aus Sand. Hat wunderbar geklappt und eben diese Liege hat uns dann den Sonnenbrand beschert. Wie auch immer, hier gibt es ausser Beach und Essen nicht viel zu tun, aber das ist ja nun wahrlich nichts schlimmes.
Zum Glück haben wir ein super Guesthouse erstanden, 12$ fürs Zimmer und wirklich erste Sahne. Zwar nicht am Strand gelegen, aber wir waren wirklich zu geizig, dafür 50$ auszugeben....und das pro Nacht.
Blick vom Balkon
Unser Zimmer reicht völlig, wieder sauber, bequeme Matrazen, eine ungebetenen Mitbewohner und eine Klimanlage. Supi....
Hauptaufgabe: Strand begutachten

Mui Ne an sich ist schnell erkundet, war wohl mal ein Fischerdorf, das eben den Tourismus entdeckt hat bzw. entdeckt wurde. Die Stadt besteht aus einer Hauptstrasse und das wars dann im groben und ganzen. Wir sind wohl neben einigen anderen Travellern die einzigen Gäste neben einer Vielzahl von russischen Touristen. Aber das merkt man eigentlich nicht, denn der Strand ist grundätzlich leer. Hier stellt sich wieder die Frage: Was ist los hier? Nichts los, Preise im Keller....Wirtschaftskrise schlägt wohl voll durch. Es sieht hier überall so aus....wenig los am Strand. Uns soll´s freuen, denn dann haben wir Ruhe und können uns unserer Aloevera-Packung widmen, harr harr.

Nächster Step: Wir werden morgen nach Saigon aufbrechen und unser Visum verlängern. Nochmal 30 Tage. Nach Saigon und dem Mekong-Delta werden wir wohl nochmal paar Tage in Mui Ne reinschauen....Hallo Sonne, hallo Sonnenbrand, hallo Aloevera-Salbe...


Es grüsst


Lechner und Wimmer und der Sonnenbrand

Sonntag, 12. Dezember 2010

Nha Trang, wir nähern uns dem Süden...

Hallo Daheimgebliebene und wohl Frierende, 

heute wird mal auf recht hohem Niveau gejammert: Wir haben keine Sonne hier....es ist trotzdem schön warm, aber eben keine Sonne. Somit brechen wir morgen um 7.30 a.m. auf und fahren mit dem Bus nach Mui Ne, denn da soll Sonne sein, harr harr. Wie gehts Euch denn eigentlich mit dem ganzen Schnee? Harr harr harr....
Aber, auch wir denken oft an Euch, wie diese Fotos ausdrucksstark zeigen: 
Wie schaut Schnee nochmal aus?
...Micha weiss es auch nicht mehr...
Wie Ihr alle seht, macht uns das schon Sorgen...
So, über Nha Trang gibt es an sich nicht sonderlich viel zu erzählen, ist halt ne Strandstadt mit entsprechendem Publikum und hier gibts die unvermeitlichen "Buckets" wieder mal in Hülle und Fülle. Zur Erklärung: Ein Bucket ist ein kleiner Eimer, den es bis zur 5 Liter Ausführung gibt. Dieser Eimer wird dann je nach Geldbeutel mit Alkohol unterschiedlicher Güte befüllt und dann von bissl Cola oder Sprite geküsst, aber wirklich nur geküsst. Also einen Mini-Schuss von eben einem Softdrink mit rein. Dieser Bucket haut manchen die Sicherungen raus, aber was will man bei nem 5 Liter Bucket schon erwarten? Ne sauber gesungene Opern-Arie?

Glück hatten wir mal wieder mit unserem Guesthouse, das wir füer 10$ pro Nacht bekommen haben...inkl. Meerblick. Das Zimmer ist sauber, es grinsen keine Kakerlaken frech aus dem Bad und wir haben keine übermotivierten Gockel am Haus, die um 4Uhr Nachts meinen, alle Hennen der Stadt zusammenkrähen zu müssen.
Am Dach haben wir ne sehr lässige Chillout zone, mit Hängematte und allem drum und dran. Da lassen wir uns immer Frühstück hinbringen und werden nicht von fliegenden Händlern begutachtet.
Blick der Roof Top chill out zone
Kleiner Hinweis für alle zukünftigen Vietnam-Reisenden: "Nein" heisst hier "ja", "ja" heisst hier auch "ja"...
In der Landessprache hilfts meistens, vor allem dann, wenn Michaela "Drache mit glühender Lava in der Kehle" Wimmer dann mal "Nein" sagt. Da stellts den armen Bücherverkäufern aber manchmal die Ohren ganz schön auf.
Insgesamt ist aber hier noch recht wenig los, keine Ahnung was los ist. Thailand erlebt gerade das schlechteste Jahr seit Touri-Zählung, hat aber viel mit den immer noch schwellenden Protesten zu tun, aber warum hier nicht viel los ist....keine Ahnung. Uns soll es nicht stören, denn die Reisekasse freuts. Wir sind hier jetzt 20 Tage unterwegs und haben gerade mal 900 US-$ gebraucht. Und da waren Hämmer wie die Halong Bucht mit 200$ dabei.

Der größte Fehler, den wir bisher gemacht haben, ist, dass wir uns nicht gleich von Hanoi aus den Guide genommen haben, der uns eben auch mal abseits des Banana Pancake Trails führt. Es gibt hier wirklich schöne Ecken, das haben wir immer dann gesehen, wenn wir uns mit den Fahrrädern aufgemacht haben. 

Der gekaufte Rucksack bewährt sich bisher wirklich gut und scheint auch zu halten. Wenn eben nicht, dann klebe ich ihn mit Klebeband wieder zusammen. 
Ich glaube, das es eben auch genau das ist, was mir hier so gut gefällt: Es wird nicht gejammert, sondern eine Lösung gesucht, auch wenn es eben eine improvisierte Lösung ist. Haben wir zigmal gesehen, im Verkehr, am Bau, im täglichen Leben. Wenn was nicht passt, na, dann handelt man eben und machts was. Zwar wird es  keine perfekte Lösung sein, aber eine funktionierende....

Jumbo-Burger in der Aussie-Bar
Wie man am Burger-Bild sieht, es gibt hier viel Westler-Nahrung, aber auch gute indische Kost. Ist unserem Sinn von Integration zwar nicht ganz förderlich, aber nur Reis geht nicht. Allerdings haben wir leider bisher keine Bar gefunden, die so unendlich geil ist, wie die DMZ-Bar in Hue. Das war unglaublich. Man stelle sich den "Prinz" in Ansbach vor, nur ohne Glasfenster, mit Palmen, noch bissl versiffter, nen Pool-Tisch in der Mitte und es läuft Rolling Stones, CCR und The Doors. Und wir mitten drin....geilo. Nebeninfo: In Nha Trang bisher nicht angesprochen worden, ob ich "good stuff from Laos" haben will. Der Bart muss also länger werden :-)

So, morgen gehts also mit dem Bus nach Mui Ne in den Süden....hoffentlich nicht so lange, wie der letzte Trip. Denn da war die Busfahrt 13 Stunden lang. Zwar in auf nem Liegeplatz, aber der war wohl für nen 12-jährigen Asiaten konzipiert, nicht für mich. Entsprechend eng wars und da kann man nicht schlafen. 

Liebe Grüsse nach Deutschland!


Alex und Micha


PS: Spruch der Woche, gefunden an einer deutschen Spelunke hier in Nha Trang: "Our housewine is: Jägermeister"
Harrrrrrrrrrr Harrrrrrrrr Harrrrrrrr, wenn man sich da nicht in die Hose pisst vor lachen, na, dann weiss ich auch nicht.

 

Dienstag, 7. Dezember 2010

Hoi An, Zentralvietnam....Super!

So, liebe Leser, wir sind jetzt in Hoi An, Zentralvietnam. Nach einer recht zackigen, aber sicheren Busfahrt von Hue aus sind wir in Hoi An angekommen.
Leider etwas spät, soll heissen um 14.00Uhr. Das heisst wiederrum, dass die meisten Budget-Unterkünfte schon ausgebucht sind. Da wir aber mal kurz von unserem Sparzwang weg wollen und nichts gegen ein großes Zimmer mit einem Hauch von Luxus haben, sind wir in ein Hotel spaziert und haben uns ein 25$-Zimmer inkl. Frühstück gegönnt. Und ja, es hat sich rentiert. Knappe 40m²...sehr geil.
Hotelzimmer für 25$ für zwei Personen

Und in dem Bett hat es mal nicht nach Pisse gerochen, was bei manch anderem Bett in der Vergangenheit leider der Fall war. Was tun die Leute nur? Was wir aber in der letzten Zeit gesehen haben, das lässt einem echt die Nackenhaare empor schnellen. Nur eins: Nicht Klamotten machen einen fett, es ist das Fett, das einen fett aussehen lässt. Und Leggings kaschieren dies mit Sicherheit nicht. Man ist Gast in einem Land und sollte darauf Rücksicht nehmen.  Tshirt an für Männer und Hosen für Damen, die nicht vom Arsch gefressen werden. Manchmal wundere ich mich nicht, dass die Leute sich hier nur noch totlachen und denken, dass die Touris nicht mehr alle Latten im Zaun haben.
Hoi An, erkundet mit Fahrrad
Wie auch immer, es ist hier super, echt spitze. Ist eben ne Kleinstadt am Meer, mit einstöckigen Häusern in einer Mischung aus chinesischem und französischen Elementen. Kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Überall kleine Läden, Restaurants mit genialem Essen ("White roses und Nudelsuppe").
Die Menschen hier sind sehr offen und helfen ohne eine Gegenleistung in Form von Dong oder Dollars zu erwarten. Da müssten wir wieder umdenken...vor allem nehmen sie sich auch die Zeit , um meine Vietnamnesisch-Kentnisse zu verbessern und zu erweitern. Das freut mich und alle sind happy :-)
Zu sehen gibt es nicht viel, wir wollten eh nur unsere Ruhe und keine Tour mehr machen. Es reicht mit Abzockerei und somit geniessen und genossen wir die Tage hier sehr und ausgiebig. Heute sind wir mit dem Fahrrad 5km zum Strand geradelt, eine Show für die Vietnamnesen, denn die Fahrräder sind etwas kleiner geraten. Und ich schau dann etwas komisch auf so nem Fahrrad aus.
Micha in einheimischer Kluft
Leider hatten wir die letzten Tage sehr Pech mit dem Wetter und es hat oft stark geregnet. Also gut integrierte Traveller haben wir uns gleich mal den einheimischen Regenschutz gekauft. Ich nicht, denn ich habe ja die gute Regenjacke von Mama und Papa. Hiermit nochmal "Danke", denn die ist wirklich gut!

Auf Bild klicken! Dann sieht man´s...
Der Strand war super, warmes Wasser, leider sehr stürmig, sodass Baden leichtsinnig gewesen wäre. Aber man sieht....Sonne scheint doch hin und wieder und bräunt auch wunderbar meine Füsse...zumindest da, wo keine Flip-Flops sind.

Wir sind gerade wieder am Packen, denn morgen gehts 12h mit dem Bus nach Nha Trang. Hab mir nen Rucksack auf dem Markt gekauft, denn ich komm mit meinem nicht mehr klar. Hier nähen ja viele Firmen ihre Ware, somit besteht die Chance, dass es sogar ein echter North-Face ist. Wir werden sehen, wie er sich schlägt. @Wettelsheim: Es wird in 8-10 Wochen ein großes Paket ankommen.
So, und jetzt zum Abschluss:

Hoi An am Beach, 07.12.2010
Chiang Mai, vor ca. 5 Wochen

Zwischen den beiden Bildern liegen ca. 5 Wochen. Micha´s Hassobjekt, der Bart, sprießt und gedeiht...Lang soll er werden, bis zum Boden, harr harr harr. Weiter beachte meinen neuen Hut, der für 1,5$ gekauft wurde.



Viele Grüsse von Micha und Alex

Freitag, 3. Dezember 2010

Beeindruckende Tage in Hue, Zentralvietnam

Hallo zusammen, 

uns gehts immer noch sehr gut, sind immer noch in Hue. 

Alex, sein neuer Hut und die Bikes
Zusammenfassung der letzten Tage: Im Anflug von Wahnsinn sind wir beide vorgestern mit Fahrrädern los und haben uns in den Verkehr gestürzt....Hier sei gesagt, das die Fahrräder, die wir uns für einen Dollar pro Stück gemietet haben, für Asiaten ausgelegt sind. Vor allem die Sitzhöhe und die süssen Körbchen...Tja, und dann stelle man sich uns zwei auf je einem Fahrrad eben dieser Bauweise vor.....dann das Grinsen der Asiaten, wenn ich pfeifend durch den Verkehr fahre und vor allem mitten drin, statt nur dabei. Wie ich immer, brauchte ne kleine Sättigung und da kam mir die lustige Süssgebäckverkäuferin gerade recht. Für 20.000 Dong oder ungefähr einen Dollar hab ich mich mal eingedeckt. Wahrscheinlich wieder zu teuer, mir aber egal, es war sehr fein. Allerdings beachte man meinen neuen Hut....auch der ist auf Asiaten zugeschnitten, aber ich press da meinen Wasserkopf schon rein. Übrigens, durch Klicken auf das Bild kann man es vergrößern. Unglaublich, diese Technik heute...
Eingang Zitadelle Hue, Vietnam
Der Grund des Ausflugs war ein Besuch der Zitadelle. Für die nicht ganz im Thema befindlichen Leser ein kurzer Ausflug in die Geschichte: Die Zitadelle ist praktisch eine Art Festung, die die verbotene Stadt beschützt. In eben dieser Stadt wohnte der König samt Familie und Anhang. Bis 1945 war Hue die Hauptstadt von Vietnam und die ehemalige "Grenze" zwischen Nord- und Südvietnam (=DMZ = demilitarized zone) liegt nicht weit entfernt, allerdings wurde eben diese Stadt und die Zitadelle während des Vietnamkriegs schwerst umkämpft
Alex kauft nen kleinen Snack
und war Schauplatz sehr blutiger Schlachten. Die Zitadelle wurde stark beschädigt und man heute noch leicht die Einschläge der Kugel sehen. 
Das Bauwerk an sich ist gigantisch, man braucht mehrere Stunden, nur um einigermaßen durchzulaufen. Das haben wir dann auch geschafft und sind im Feierabendverkehr wieder heimgeradelt. Durch Glück hat sich noch ein Paar gefunden, das mit uns die Tour zur DMZ machen wollte und so konnten wir gestern, 02.12.2010 in einem Van starten. Das besondere: Wir hatten als Guide einen Kriegsveteranen, der auf Seiten der Amerikaner gegen die Vietkong gekämpft hat und unter anderem mehr als zwei Jahre am Stück in der DMZ bleiben musste. Das ist deswegen besonders, weil das eben die sehr stark umkämpfte Zone war, die vom südchinesischen Meer bis zur Grenze nach Laos ging. Die GI´s wurden alle 6 Monate abgezogen und ausgetauscht, unser Guide musste zwei Jahre bleiben. Somit sind wir 400km durch Vietnam getourt, bis kurz vor Laos und zurück ans südchinesische Meer am Ho Chi Minh-Pfad entlang. Verschiedene Militärbasen der Amerikaner besucht, unter anderem Khe Sanh in den Bergen. Unglaublich.
Zerschossene Kirche an DMZ
Waffen und Ausrüstung in Khe Sanh
Ne Kirche, die komplett zersiebt war, da sich da Vietkong verschanzt hatten, allerdings dann ihr Leben in der Kirche gelassen haben. Wenn dann der Guide sagt, hier und dort sind die Granaten rein und man stelle sich dann 50 Mann vor, die zerfetzt da liegen....da wirds einem anders. Weiter gings dann nach Khe Sanh, einem wichtigen Stützpunkt der Marines. Dieser wurde sehr lange belagert und von 40.000 Vietcong angegriffen. Unser Guide hat das überlebt. Viele seiner Freunde wurden hier von den Granaten zerrissen, will nicht wissen, was er gesehen hat.
Kam mit ihm gut ins Gespräch, wurde darauf hin in Claymore-Minen, Dschungelfallen und co eingewiesen. Ich hatte im Museum angemerkt, dass der Patronengurt für das M60 (=Gewehr der Amis) noch scharf wäre und die Aufmerksamkeit hat ihm wohl gefallen. Nun ja, was an Infos folgte, tut nichts zur Sache, allerdings kann davon ausgegangen werden, das er mehr war als ein Koch....um es mal so zu sagen. Gruppen von vier Mann, die dann bestimmte Sachen regeln, forsten mit Sicherheit nicht den Dschungel auf.
Bomben für B52. Ich bin 1,87cm!
Ausschnitt Ho Chi Minh-Pfad
 Zuviel zu schreiben, es war einfach unglaublich, vor allem für mich, der an der Geschichte des Vietnamkriegs so interessiert ist. Weiter gings am Ho Chi Minh-Pfad entlag zu den Tunnel von Vinh Moc am südchinesischem Meer. China hat von Hainan aus Nordvietnam mit Waffen und Reis versorgt. Das Zeugs kam an Land, wurde auf Fahrräder geschnallt und los gings an die verschiedenen Orte bis nach Laos . Pro Fahrrad 50kg und das haben Frauen gemacht! Allerdings ist Vietnam hier sehr schmal, vom Meer bis an die laotische Grenze sind es ca. 60km. Aber eben dieser Versorgungsweg war den Amerikanern verständlicherweise ein großer Dorn im Auge...zerstören konnten sie ihn nie.
Südchinesisches Meer, Ho Chi Minh-Pfad
Grundsätzlich stelle man sich den Ho Chi Minh-Pfad wie Laufgräben im Krieg vor, ca 70cm breit und 1,50 tief, die mit Laub überdacht waren. Darin sind die mit chinesischen Fahrrädern gefahren. Chinesischen Bikes deswegen, weil die besonders schmale Lenker hatten. DEN Pfad an sich gibt es nicht, sondern eben zig solche Laufgräben, die alles versorgt haben. Wurde einer zerbombt, naja, dann habens eben nen neuen gegraben. Menschenmaterial war genug da.
Tunnel von Vinh Moc, höchste Stelle!
Durch die Tunnel von Vinh Moc sind wir noch gekrabbelt, das ist ein Dorf auf drei Ebenen unter der Erde mit den Händen ausgegraben. Krankenhaus, Kantine, Meeting-Räume, alles da. Und unglaublich eng, zumindest für mich.

Wie schon an der Länge des Textes zu sehen, es war einer der Höhepunkte der Reise. Auch wenn wir für die 400km fast 14 Stunden gebraucht haben, das war es wert. 

Montag, 29. November 2010

Mücke und Ballerina in der Halong Bucht

Wieder einige Tage vergangen, Zeit für ein Update:

Sind endlich in Hue in einem guten Guesthouse für 13$. Hier ist es endlich wieder schön warm mit 30 Grad und "kurze Hosen Wetter".

Die Zugfahrt nach Hue war in Ordnung, kostete 40$ pro Person im 4er Softsleeper, was ich auch empfehlen würde. Alleine der Ausblick aus dem Fenster war super: Dschungel, Reisfelder, Wasserbüffel, ne Stadt, Dschungel, Reisfelder......und weit und breit keine Hauswand :-)
Der Zug war schon recht abgewohnt, aber wir beide sind ja nicht grade zartbesaitet. Und: Hockklos sind 1000mal hygienischer als Sitzklos! Hab im Zug jedenfalls besser geschlafen, als in manchem Guesthouse.
Cat Ba, Halong Bucht

Neues Mitglied in Alex´ Rucksack: Eine Rohrzange......Schraub ich nicht meine Klimmzugstange in die Tür, trainier und auf einmal reisst der Drehbolzen ab...Tja, da steckte sie dann in der Tür, die Klimmzugstange und ich ratlos. Also ab in die Stadt und finde mal ne Rohrzange in Hanoi. Guesthouse wollte ich nur im Notfall Bescheid sagen, denn erkläre mal den Sinn einer solchen Stange!
Wie auch immer, es hat geklappt und jetzt schleppe ich ne Rohrzange durch Vietnam, meine Klimmzugstange habe ich mit einem alten Nagel und dem unersätzlichen Leatherman repariert und weiter kann es gehen.

Sonnenuntergang Cat Ba, Halong
Wir müssen leider sagen, dass uns Hanoi fast fertig gemacht hat. Wir hatten einen Moment dabei, wo ich am liebsten zurückgeflogen wäre. Es ist die Enge, die Massen an Mopeds, der Verkehr an sich. Sowas haben wir noch nie erlebt. Aber ist ja das Ziel der Reise....Grenzen finden. Und Hanoi hat das gut drauf...

Sonnenuntergang in Halong Bay
Sind nach drei Tagen Hanoi mit ODC Travel in die Halong Bay und es war einfach unglaublich schön. Wir hatten dermaßen Glück mit dem Boot, der Crew, dem Guide und den Mitreisenden, sodass dies einer der Höhepunkte der bisherigen Reise war. Aber: Man kann das nicht auf Fotos wiedergeben, das muss man gesehen haben.

Der Guide war an sich der Hammer, hatte eine Fülle an Infos für uns und hat uns eigentlich die ganze Tour durch Vietnam aufgezeigt.

Parallel auch sehr viel Hintergründe zum Leben in Vietnam, Arbeiten, Touristen und co.
Teilweise sehr schockierend und mir hats den Hass ins Gesicht getrieben.

Zart besaitete Menschen lesen hier nicht weiter!

Rubrik: Perversitäten

Wir sind mit Bikes zu einem Dorf gefahren, das sehr abseits war. Anscheinend gabs da keine Denunzianten o.ä. sodass der Guide mal geplaudert hat. In manchen Naturparks werden geschützte kleine Affen gezüchtet bzw. für die Auswilderung aufgepäppelt. Es ist aber nicht der grosse Park bei Ninh binh! Gibt es mehr als ein Paar Nachwuchs, dann werden diese "Überhänge" weiterverkauft.....an Restaurants. Dies ist nur durch Bestechung möglich, aber Geld regiert eben mal die Welt. Diese Affen werden dann in eine Holzbox gesperrt und der Kopf schaut oben raus. Anschliessend am Essentisch für Menschen, die ich nur verachten kann, wird dem lebenden Äffchen mit einem Hammer der Kopf aufgeschlagen, sodass der Abschaum von Mensch das Hirn aus dem Kopf löffeln kann.
Ich habe mehrmals nachgefragt, es scheint zu stimmen. Schlimmer noch, es gibt Touris, die dafür bezahlen. Was ich in diesem Moment gefühlt habe, sollte ich besser nicht schreiben. Ne Rohrzange kann man aber dabei auch gut brauchen...

Rubrik: Ich habe es zu akzeptieren

Bekamen auch ne recht tiefen Einblick in das Essen von Hunden, Katzen und anderen Tieren. Es hat hier sehr viel mit Glauben zu tun und ist somit nicht aus dem Köpfen der Menschen zu kriegen.
Als Hundefreund ist das natürlich schon derb, wenn man die Hunde hier laufen sieht. Und die laufen hier eben rum wie bei uns Kühe...sind sie ausreichend schwer, dann war´s das und er landet im Kochtopf.


Büffel und Wasserbüffel
Nichtsdestotrotz, die Halong-Tour war der Hammer, der Guide unglaublich.Vor allem, weil er uns eben auch mit dem Fahrrad durch nen Naturpark geleitet hat, in dem so gut wie kein Touri ausser wir waren....und Wasserbüffel. Dann noch Trekking, Kajak fahren in der Halong Bucht und frisch gefangenes Seafood. Bin ja nicht wirklich der Freund von Fisch, aber das war sehr fein. Micha hat sich gefreut wie ein Zaunkönig, vor allem wegen der unendlich guten Shrimps.

Wichtig ist aber hier der Satz, den wir einige Male gebraucht haben: You get what you pay for. Haben pro Person 100$ bezahlt, andere 30$...und die waren zutiefst enttäuscht. Qualität kostet auch hier Geld und wir zahlen lieber bissl mehr als später ne Fresse zu ziehen.

Insgesamt ist das Leben hier billiger als in Thailand, aber schon härter. Essen am Essenstand ist nicht zu empfehlen, so zumindest unser Guide. Hatten ein Paar getroffen, die haben sich ne Lebensmittelvergiftung eingefangen und die sahen aus wie der Tod. Weiter helfen auch die europäischen Medikamte nicht. Man muss schon auf das einheimische Zeugs zurückgreifen. Aber Restaurant ist fein, Steak kostet 2,5$, einwandfrei für mich :-) Hund ist es sicher nicht, denn der ist sehr teuer.

So, Aufgabe des heutigen Tages war das Kürzen meiner Klimmzugstange...somit war ich zwei Stunden auf dem Balkon gesessen und habe mit der Leatherman-Feile ein 1,5mm * 25mm dickes Stahlrohr um 1,5cm gekürzt bzw. durchgefeilt.

Quizfrage: Wer war wohl währenddessen im Zimmer gesessen und war nicht so gut gelaunt? Harr harr....
Aber: Jetzt passt die Stange wunderbar.



Viele Grüsse aus Hue


Alex und Micha

Dienstag, 23. November 2010

Mücke und Ballerina in Hanoi

Hallo zusammen,

Kurz vor Hanoi
Verkehr in Hanoi
wir sind gut in Hanoi angekommen und sind erstmal schockiert.....Wahnsinn, es ist absoluter Wahnsinn hier. Ich denke, wir haben uns ähnlich gefühlt, als wir das erste Mal in Bangkok waren, aber das, was hier abgeht, das kann sich niemand vorstellen. Das muss man erlebt haben. 100, 1000, 10000, 100000 und mehr Mopeds, die durch die engen und engsten Gassen der Altstadt düsen, nach links, rechts, vorne, ohne Blinker, ohne erkennbares Systen... und wir beiden mitten drin. Wenn es eben mal eng wird, na, dann werden eben die Bordsteine, die eh schon mit Mopeds vollgestellt sind, zur Verbreiterung der Strasse verwendet. Und wieder: Wir mitten drin. Ist hier schon anders als im beschaulichen Chiang Mai....
Erfolg des heutigen Tages: Sieben Strassen überquert. Ja, das ist ein ein Erfolg hier :-)

Eine wichtige Nachricht für alle Facebooker: Facebook ist Vietnam gesperrt. Es geht zwar eine Umleitung, die aber wird durch Facebook gesperrt. Wer uns erreichen will, der muss es über unsere Emails tun. Ich lese zwar die Nachrichten von Facebook auf meinem Emailaccount, habe aber eben nicht von jedem die Emailadresse für die Antwort!

Nebenbei: Ganz unten im Text steht "Kommentar"...da drückt man drauf und schreibt was....bevor man abschickt, muss man ein Profil wählen...Wählt "Anonym". Dann auf "Kommentar erstellen" drücken. Ich krieg die Kommentare und schalte sie frei und jeder kann es dann lesen.

Micha im Manh Dung Guesthouse
Wir haben ein super Guesthouse [Manh Dung Guesthouse in der Altstadt von Hanoi] von einem Leser empfohlen bekommen und es noch von Bangkok aus gebucht. Es ist hier sehr familiär, soll heissen, wir frühstücken/ trinken Kaffee in der Küche...
Die Anreise war recht anstrengend, da wir uns gestern Abend noch mit Freunden aus Ansbach/ Crossfit Ansbach getroffen haben. Dann noch packen, umpacken, wegwerfen und siehe da: War kein Erfolg, denn wir schleppen immer noch 45kg rum. Zwar gut aufgeteilt in zwei Rücksäcke, aber das Zeug kann schwer werden. Lustig immer dann, wenn die Taxifahrer Gentlemen sein wollen. Kurzes Anheben von Michas Rucksack, dann folgen dicke Backen, dann folgt ein Eingreifen von Micha und der erstaunte Blick des Drivers, wenn sie sich das Ding relativ problemlos schultert. Ich grinse mir eins.

Somit war die Nacht heute sehr kurz mit zwei Stunden Schlaf, um 4 Uhr morgens gings mit einem Taxifahrer, nennen wir ihn mal Nicki "ich fahre das schnellste Auto in Bangkok" Lauda,  zum Flughafen. Ja, ein Taxi kann mit 150km/h über Bodenwellen fahren.... da presst es jedem, aber auch jedem die Augen angstgeweitet auf. Normale Fahrzeit: Flughafen in die Innenstadt von Bangkok: 60 Minuten. Heute: 25 Minuten.

Zum Ärgernis von Micha bin ich immer noch im Rasierstreik, siehe Bild.

Wie auch immer, nach Bezug des Zimmers, kurzer Erholungsphase gings dann los und wir haben uns schnell was zu essen besorgt. "Schnell" ist hier wieder relativ:
Rasierstreik noch in vollem Gange
Es gelten hier zwei Währungen: US-Dollar, den wir haben und Dong, den wir nicht hatten. Kleine Läden, nix Dollar, nur Dong. Kleine Läden aber billig und gut, aber eben nur Dong, somit nix schnell essen. Deswegen erstmal nachts einen Geldautomat suchen....es galt wieder Strassen zu überqueren. Mit 2.000.000 Dong [~$100] sind wir dann in ein Restaurant eingefallen und ruckzucki waren dann schon 300.000 [$1 = ~20.000 Dong] Dong weg.

Wir scheinen wieder mal Glück zu haben, denn die Besitzerin des Guesthouses war heute Abend nochmal da. Sie kann eine Tour durch die Stadt organisieren und nen 3-Tagestrip zur Halong Bucht. Da werden wir mal zuschlagen und so hoffentlich bald das System "Hanoi + Vietnam" verstehen. Preislich ist das alles im Rahmen und da wir in Thailand weniger als kalkuliert ausgegeben haben, können wir jetzt in Vietnam etwas mehr Gas geben.
Wichtigster Step für morgen: Guten Stadtplan besorgen, denn sonst ist man hier verloren, keine Chance jemals den Weg zu finden.

Weitere Pläne: Nächsten drei Tage werden wir noch im Norden sein, dann langsam mit dem Zug Richtung Saigon aufbrechen und ggf. endlich Strand sehen. Aber nach 4 Wochen mit 35 Grad und mehr sind wir nicht traurig hier mal nur 20 Grad zu haben :-)

Viele Grüsse ins eisige Deutschland



Alex und Micha

Sonntag, 21. November 2010

Chiang Mai, Nordthailand, 20.11.2010

So, mal Zeit für ein kleines Update....

Wir sind seit gestern wieder in Bangkok und mussten das wunderschöne Chiang Mai verlassen. Allerdings möchten wir hiermit einen lieben Gruss nach Solnhofen schicken:

Cafe "Hopf" in Chiang Mai
Zum Glück und Zufall konnten wir noch Loi Krathong mitmachen, das ist einfach Wahnsinn, was hier abgeht. Ein einziges, riesiges Volksfest, das fast die ganze Stadt lahmlegt. Unglaublich...der ganz Himmel voller Wunschballons, sowas muss man gesehen haben, man kann sich das
Start der Wunschballons
nicht vorstellen. Ich als Kulturbanause wurde zum zweiten Mal wirklich fasziniert. So richtig fasziniert.

Wunschballons

Den Sprachkurs haben wir abgeschlossen und sind nun vollgepackt mit Tipps und Tricks zur Sprache, zum Schreiben und lesen.
Vor ca. einer Woche habe ich begonnen, Vietnamnesich zu büffeln, dass wir in Hanoi zumindest [wieder] die Grundlagen haben.

Somit hat sich die Reise im Grundsatz für mich, Alex, schon rentiert....

Chiang Mai wurde von uns erlaufen, er-gegessen, er-lebt... ist einfach der Hammer. Was aber auffällt ist, dass sich in Zeiten von billigem Internet, Facebook und co der Kontakt zu den anderen Reisenden relativ schwer herstellen lässt, da ja jeder in gewisser Weise mit "seinen" Leuten sprichwörtlich verbunden ist.

Dankbar sind wir wirklich für die Damen unseres Guesthouses, die sich in unzähligen Stunden mit uns hingesetzt und die Feinheiten der Aussprache trainiert haben. Grüsse an Allan, den rüstigen Schotten.

Nach einer 15h Zugfahrt sind wir nun wieder in Bangkok und haben gestern noch die Endphase von Loi Krathong in Bangkok Ebenfalls: Unglaublich, wie die Thais auch feiern können Smile


Loi Krathong Umzug
Highlights und Erkenntnisse:

1. Frei sein ist unbezahlbar...

2. In ein TukTuk passen 5 Menschen...und ein Moped

3. Sarkasmus on:

In Chiang Mai am Fluss:
1. Ein westliches Päarchen zündet voller Freude und Erwartung einen Wunschballon an. Unter einem Baum. Ballon steigt hoch, man sieht das Glitzern in den Augen des Paars. Ballon bleibt im Baum hängen, verbrennt...
2. Gleicher Platz, gleiche Situation, keine 10 Sekunden später: Westliches Paar zündet voller Freude und Erwartung einen Wunschballon an....der steigt auf, fängt sich im Baum, verbrennt.
3. Sie Pkt. 1 und 2.
4. Siehe Pkt. 1 und 2

Die ganze Geschichte ist einige Male hintereinander passiert. Waren auf einer Brücke und mussten uns dem Lachen der thailändischen Jugend anschliessen.

Sarkasmus off

4. Wir wurden des öfteren von Thailändern angesprochen...und sind sofort in "Achtung"-Stellung verfallen. Dabei wurde ein wirkliches Gespräch und keine Bauernfängerei gesucht. Soll heissen, Mißtrauen ist gut, aber nicht grundsätzlich der beste Ratschlag.
Aber ggf. zählt das nur, je weiter man aus Bangkok weg ist???

5. Ein Restaurant gefunden, dass meinen unstillbaren Hunger zu sagenhaften Preisen mit einer Mahlzeit komplett befriedigen konnte. Zwei dicke Daumen nach oben! Da bin ich natürlich des öfteren hin.

6. Im Obstladen Papaya und Mango gekauft...auf Thai. Vom älteren Besitzerpaar noch ne Handvoll Litschis geschenkt bekommen.

7. Endlich das System und Preisgestaltung mit den roten Taxi-Pickups durchschaut.

8. Bin immer noch im Rasierstreik, Micha not amused Smile

9. Kosten gesamt: ca. 85.000 Baht für 30 Tage. Kostenträger: Sprachkurse, Touri-runs, im Nachhinein unnütze Einkäufe. Ohne dies alles: ca. 60.000 Baht oder ca. 1500€ für zwei all inklusive.

10. Unser Fahrer Chai...dem wir wirklich dankbar für sein Ehrlichkeit sind. 

Business card Chai



Wir werden heute nochmal eine kleine Tour durch Bangkok drehen, in den Romaninart Park zum trainieren laufen und uns am Abend mit Bekannten aus Deutschland treffen.
Morgen um 4.00Uhr gehts dann zum Flughafen nach Hanoi. Durch einen Tipp haben wir ein Guesthouse gefunden und gleich gebucht.




Montag, 15. November 2010

Chiang Mai, Nordthailand, 15.11.2010

Hallo zusammen,

wieder einige Tage im Paradies vergangen, was uns nicht erfreut.

Die letzten Tage waren ja fast stressig hier, ja, dieser verdammte Freizeitstress. Neben Essen, Wats, Essen und guter Laune haben wir gestern Abend durch Zufall einen Markt in der Stadt gefunden, der eher in ein Strassenfest ausgeartet ist. Der Platz der drei Könige war mit Bands voll, fetten Rock und Karaoke und wir mitten drin. Sehr geil.

Highlights:

1. Ein recht massiver Thai kam mit nem Schild "Free Hug" auf mich zu...bedeutet soviel wie: "Kostenlose Umarmung". Dann hat er mich gedrückt, gelacht und sich den nächsten Farang gekrallt. Ich denke, es war wohl eher sowas wie ein Junggesellenabschied, aber war sehr überraschend für uns. Weiter wurden wir äusserst gut durch eine Gruppe Musiker unterhalten, die alle eine körperliche Behinderung hatten. Diese Band hat aber mal paar Rockklassiker zum Besten gegeben, absoluter Wahnsinn. Respekt.

2. Recht zwiespältiges Erlebnis:
Elefant und Elefant und Thais
Beim Essen in einem Strassenrestaurant sehen wir auf der anderen Strassenseite auf einmal einen jungen Kerl...und hinter ihm trabt gemütlich ein junger Elefant her. Ohne "Leine", ohne alles, einfach wie ein Hund. Durch Zufall haben wir diesen Elefanten wieder in unserer Strasse getroffen, sein Besitzer hat uns dann Bambus verkauft, damit wir den Elefanten füttern und anfassen konnten. Ist unglaublich, welche Kraft dieses Tier bereits im Rüssel hat. Und er fässt sich unglaublich an....allerdings ist es eben mehr als zweispältig: Finanziert man mit dem Kauf des Fressens ggf. eine Quälerei des Tiers?
Micha und der Elefant
Kümmern sich die wirklich artgerecht um den Elefant oder dient er nur zur Finanzierung des Lebens der Halter? Es gibt hier einige Parks in der Nähe und wir kennen es ja auch, wenn ein Zirkus in der Stadt ist....da sind dann auch Tiere in der Fussgängerzone, um eben mal paar Münzen rauszulocken. 

Die Frage, ob es jetzt richtig oder falsch war, kann man wohl nicht beantworten....

3. Heute den Intensivkurs Thailändisch begonnen....wow, das war wirklich intensiv. Wir haben uns eine Privatlehrerin der Universität Chiang Mai gebucht, und sie wusste, was sie tat. Uns hat der Kopf geraucht. Aber, und das ist das gute, unser Level ist für Autodidakten schon erstaunlich hoch und somit sind wir gleich in die grammatikalischen Feinheiten der Sprache eingestiegen. Das hat enorm motiviert. Weiter einen Schnellkurs in das Verhalten unter Thais erhalten. Auch dies sehr interessant. Kosten, nun ja, die waren recht happig mit 25€ für uns beide für zwei Stunden. Mag für den ein oder anderen Leser nicht viel sein, aber hier ist es mehr als das Doppelte eines Maurerlohns.

4. Das Training im Park war wieder eine Show. Wie im Zoo. Ich warte eigentlich nur noch drauf, dass mir Bananen zugeworfen werden. Die werfe ich dann zurück und fordere Papayas, harr harr harr. Mittlerweile werden wir auch schon begrüsst, was für Thais sehr ungewöhnlich ist. Das freut uns natürlich wieder enorm.

5. Ein Hotel für die ersten Nächte in Hanoi haben wir auch schon. Wurden schon des öfteren gewarnt, dass wir uns doch umstellen müssen. Hanoi zu Bangkok/ Chiang Mai scheinen zwei andere Welten zu sein, vor allem hinsichtlich der Touristen-Nepps.

6. Trotz Hochsaison ist hier immer noch wenig los. Das ist natürlich super für uns, denn die Guesthousepreise bleiben dann erstmal niedrig.

I love Rasierstreik! Micha not.
7. Ich bin immer noch im Rasierstreik...und trage mit Vorliebe die Mütze, die mir die Guesthouse-Mädels gestrickt haben. Sind ja jetzt schon Longstayer, da springt schon das ein oder andere Gutzi für uns raus.

8. Was steht noch an? Die nächsten Tage müssen wir die Lerninhalte büffeln, denn am Donnerstag haben wir den nächsten Intensivkurs Thai. Da die Dame recht streng ist und wir brave, zackige Schüler wollen wir natürlich nicht unvorbereitet auftauchen. Somit heisst es, ca. 40 Wörter und Grammatik in zwei Tagen zu lernen. Parallel hab ich mit Auffrischung Vietnamnesisch begonnen. Micha steigt tiefer in das Zeichnen ein, somit können wir die ersten Vorhaben auf unserer "To-Do-Liste" streichen.


Es grüssen aus Chiang Mai

Alexander und Micha