Montag, 27. Dezember 2010

Weihnachten in Saigon

Hallo zusammen, 

wir haben bisher noch kein Video gemacht und vor allem nicht gleich am Anfang des Eintrags gestellt. Wer will, schaut es sich an....uns geht es gut. Es ist am 24.12.2010 entstanden in der GO² -Bar...Wir waren gut drauf, kann man so sagen und haben ne Rechnung von 50 US-Dollar hingefahren. Das war der teuerste Abend seit Reisebeginn und wird so schnell wohl nicht wiederholt...Naja, Silvester vielleicht. 

Allgemeine Infos: Wir sind immer noch in Saigon und haben hier den ultimativen Tipp für alle Vietnam-Reisenden: Fangt im Norden an und reist dann in den Süden! Andersrum fängt man voller Freude an und endet im Reich der Glotzenden im Norden. Gar nicht fein.
An der Länge des Aufenthalts sieht man: Saigon ist und bleibt der Hammer. Da könnte ich echt leben. 

Highlights: Ja, die Highlights....da gibt es echt einige. Erstmal natürlich Weihnachten, das war wirklich sehr fein.
Haben in der GO²-Bar gefeiert und da war wieder mal die Hölle los. Schnaps und Essen für, wie bereits geschrieben, sagenhafte $50. Dann hatte Micha auch noch ne kleine Bescherung mit
Micha hat Bescherung
Weihnachten im GO² in Saigon
einem selbstgekauften, aber eingpackten Geschenk  von Mama Moni. Es gab ein feines Mal- bzw. Zeichenbuch. 

Aufgrund eines leichten Alkohol-Katers war der 25te Dezember etwas ruhiger....allerdings waren wir wieder ganz schlau und haben für eben den Tag mit unseren Cyclo-Fahrern Roy und Song ne Stadttour  ausgemacht. Nach einem etwas ruhigerem Beginn und der eindeutigen Ansage "No tourist shit" sind wir dann zu einem Art Freizeitpark gefahren worden...innerhalb einer Minute war ich, Alex, dann von einer kleinen Kinderschar umringt, die mit ganz grossen Augen den Mann aus fremdem Land mit Bart und größerem Umfang bestaunt haben. Aber mal richtig bestaunt. Wenn hier kein Zoo-Feeling aufkommt, dann weiss ich auch nicht weiter. Vor allem, als dann auch von den Eltern die Kameras gezückt wurden. Unglaublich? Nein...siehe Bild.
Alex und ein Teil der Kinderschar
Anscheinend waren wir wirklich die ersten Westler, die in der Gegend rumgestiegen sind. War wahrlich mal ein ganz seltenes Erlebnis. Wie gross die Augen werden können :-)

Nachdem uns Roy und Kollege wieder abgeliefert hat, sind wir dann zu einer privaten Vietnamnesisch-Stunde gegangen. Tja, wie kams dazu? 
In einem Restaurant haben wir unser Vietnamnesisch-Kenntnisse ausgepackt und sind so der Kellnerin aufgefallen. Es stellte sich heraus, dass sie eine Studentin ist und uns dann in den Park zu einer Runde Englisch-Vietnamnesisch eingeladen hat. So saßen wir dann drei Stunden im Park und haben an den Feinheiten der Sprache herumgeschliffen. Dieses Spiel haben wir gleich heute wiederholt, sodass Vietnamnesisch immer besser wird. Es scheint sich hier sowas wie eine festere Bekanntschaft herauszubilden. Auch die anderen Damen des Restaurants sind natürlich sehr interessiert, was unsere Fortschritte denn so machen und deshalb werden wir jeden Tag mit neuen Wörtern traktiert. Auch deswegen bleiben wir weiter in Saigon, denn so gut in Kontakt mit Vietnamnesen zu kommen, ja, die Chance haben nicht viele. Zwei der jungen Damen haben auch schon wild über die Strasse geschrien und gewunken, als sie uns, aber wir eben sie nicht gesehen haben. Anschliessend ne halbe Stunde Gelächter und Geschunkel. Tja, geile Sache.
Alex fährt Micha durch Saigon

Weiter habe ich mir dann auf nem Markt ne unendlich praktische Armee-Hose für 10$ gekauft. Die kannte ich schon aus Deutschland und wird da für mehr als 25€ verkauft....hurra, ich sehe hier schon ne Geschäftsidee :-) Werd da gleich mal morgen die Grosshandelspreise auf Englisch erfragen. Und wenn sich die Händler dann in Sicherheit wiegen, dann mach mer das ganze Spiel nochmal auf Vietnamnesisch, harr harr harr. 

So, dann haben wir nen recht netten indischen TV-Sender, der nur englische Filme bringt. Ja, und gestern wars dann soweit....es kam "Hangover". Na, Ansbach, da wisst Ihr, was los war. Jawohl...Gegrölle und wildes Gegrunze. Wer den Film noch nicht gesehen hat und nen Hauch von schwarzen Humor besitzt, der schaut sich diesen Film an. Der absolute Hammer. 

So, darauf hin ist dann dieses Foto entstanden: Links der IST-Status.....rechts der SOLL-Status. Brennt, Rasierer, brennt in der Hölle, harr harr harr.
Look-a-like Hangover...es wird!
Quelle: www.youtube.com; Hangover











Ja, wir haben Zeit für so nen Blödsinn :-)....Schaut´s Euch den Film an, der ist wahrlich ein echter Diamant. Achtung: Den Film ja nicht abschalten, bevor der Abspann rum ist!!! Das ist das beste der letzten zehn Jahre. Wenn man sich da nicht selbst bepisst vor lachen, na, der hat keinen Humor.

Nächsten Steps: 

Morgen fahren wir zu den Tunnel, dann noch bissl chillen, dann ist ja schon Silvester. Da werden wir noch in Saigon sein und auf die Pauke hauen. 



Viele Grüsse nach Deutschland!


Micha und Alex

Dienstag, 21. Dezember 2010

Saigon....der unglaubliche Mega-Hammer

Hallo alle zusammen,

wir sind vor einigen Tagen in Saigon angekommen. Haben wieder mal den Bus genommen, um die 230km zurückzulegen. Am Vortag hatten wir die Hose wirklich voll....vom beschaulichen Mui Ne nach Saigon. Da wir durch Hanoi ja gebrannte "Grossstadt-Kinder" sind" haben wir das schlimmste erwartet und gleich einen Notfall-Plan geschmiedet. Sollte Saigon so sein wie Hanoi, dann wären wir gleich weiter ins Mekong-Delta.
Aber dem war nicht so....Saigon ist einfach der Mega-Hammer. Erinnert uns, vor allem mich, Alex, unheimlich an Bangkok. Der Verkehr ist enorm und chaotisch, aber es läuft alles in zumindest einigermassen geregelten Bahnen. Man kann frei laufen, ohne dass man auf dem Gehweg zusammengefahren wird. Die Leute sind um fast 180° anders als in Hanoi. Hier grinsen selbst die fliegenden Händler. Keine Ahnung woran das liegt, aber die Menschen sind hier wirklich offen und man kann fast sagen: Überaus nett. Und das sage ich als Tourist und Langnase.
Cyclo in Saigon: Noch lacht der Fahrer

Hubschrauber mit Gatling-Minigun
Wir unser bewährtes Programm durchgezogen und sind am ersten Tag einfach mal losgelaufen.  In einem Schwung somit die meisten Highlights erschlagen wie die Kathedrale, Post Office, Oper, Ho Chi Minh-Denkmal...und am nächsten Tag dann ins Kriegsrestemuseum. Als faules Pack haben wir uns ein Cyclo genommen. 2$ pro Nase...und die musste sich der Fahrer hart verdienen. Man beachte die zarte Mücke und den noch zarteren Fahrer :-)

Szene Vietnamkrieg 1968
Der Fahrer und sein Kumpel Roy, naja, den haben wir gleich mal für die nächsten Tage gebucht und werden eine saubere non-tourist-Stadtrundfahrt machen. Also keine Pagoden, keine Tempel, keine Touri-Märkte. Kostet zwar ein bisschen mehr, aber 2$ pro Stunde sind ok, vor allem, weil die beiden sich wirklich abstrampeln müssen. Die Fahrt ging zum Kriegsrestemuseum und das hat es wirklich in sich. In Wort und Bild werden da Sachen bzgl. Gefängnis-Folterungen gezeigt, die man sich nicht vorstellen kann und mag. Neben diversen Ausstellungsstücken, sei es Granten, Waffen, Bombenresten, Flugzeugen, Panzern und Helikopter, Propaganda gab es auch eine ganze Etage mit unglaublichen Bildern, die die damaligen Kriegsreporter gemacht haben. Unglaublich beeindruckend. Werde mir auch einen Bildband dazu kaufen, denn das muss man gesehen haben. Haben die letzten Wochen so einiges gesehen, aber diese Bilder sind einfach Wahnsinn.

Um unser Reisebudget zu schonen sind wir nach drei Nächten aus unserem Hotel ausgezogen und Micha hat durch nen Gewaltmarsch in einer Nebenstrasse ein unglaubliches Zimmer in einem Guesthouse gefunden: Ca. 35m² plus 15m² Dachterasse! Hammer. Noch mehr Hammer: Wir zahlen pro Nacht 16$! 
Im Dan Sinh- Market, so ne Art Militär- und Handwerkermarkt habe ich dann eine Hängematte und anschliessend 7m Seil gekauft, auf Vietnamnesisch. Es hat geklappt und wohl einiges an Aufsehen gesorgt, denn ruckzuck war ne kleine Menschenmenge um uns versammelt, um dieses Schauspiel mit anzusehen. Die Sprache klappt immer besser und das freut mich ungemein, denn es war ein großes Ziel, zumindest einigermaßen fliessende Grundkenntnisse aus jedem Land mitzubringen. Thai klappt gut, Vietnamnesisch immer besser....Hurra.
Hängematte, Micha und unsere Terasse

Morgen steht die Insider-Stadtrundfahrt mit Roy und Kollege an, am 23ten gehts zu den Tunneln und dann machen wir erstmal ne ruhige Phase über Weihnachten. Heute Abend kriegen wir die Pässe von der Botschaft wieder, hoffentlich mit neuem Visum. Sonst wärs echt Mist. Jetzt, wo wir immer mehr Gefallen an Vietnam finden....

Zuguterletzt: 
Hier scheinen die Drogengeschäfte gut zu laufen, denn es wurde ein persönlicher Rekord von "Would like good stuff from Laos" aufgestellt...an einem Tag wurde ich 14mal gefragt. Micha kann nur noch den Kopf schütteln. 

Allerdings kann ich es nicht verstehen: Sehe ich denn wirklich so verwegen aus, dass die Xe-Om-Fahrer meinen, mir sowas anbieten zu müssen? Harr harr harr harr harr.....


Viele Grüsse aus dem tropischen Saigon


Alex und Micha

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Mui Ne, Südvietnam

Hallo zusammen,

wir sind bereits seit einigen Tagen in Mui Ne, Südvietnam.

Da wir ja der Sonne hinterhergereist sind, haben wir sie nun endlich bekommen. Wunderbare Sonne....hallo, oh nicht so wunderbarer Tropensonnenbrand. Hallo, oh Gemischtwarenladen, herzlich willkommen, Aloevera-Salbe zur Linderung des bösen Sonnenbrands. Naja, wir waren zwar vorbereitet mit Sonnencreme Schutzfaktor 30, aber anscheinend hilft das hier nicht.

Parallel zum Sonnenbaden widmen wir uns der Kunst:

Muschel-Sandkuchen
Ja, der wunderbare Muschelsandkuchen war die Aufgabe eines anstrengenden Tages....am nächsten Tag war die Aufgabe: Baue eine Liege in den Sand....nur aus Sand. Hat wunderbar geklappt und eben diese Liege hat uns dann den Sonnenbrand beschert. Wie auch immer, hier gibt es ausser Beach und Essen nicht viel zu tun, aber das ist ja nun wahrlich nichts schlimmes.
Zum Glück haben wir ein super Guesthouse erstanden, 12$ fürs Zimmer und wirklich erste Sahne. Zwar nicht am Strand gelegen, aber wir waren wirklich zu geizig, dafür 50$ auszugeben....und das pro Nacht.
Blick vom Balkon
Unser Zimmer reicht völlig, wieder sauber, bequeme Matrazen, eine ungebetenen Mitbewohner und eine Klimanlage. Supi....
Hauptaufgabe: Strand begutachten

Mui Ne an sich ist schnell erkundet, war wohl mal ein Fischerdorf, das eben den Tourismus entdeckt hat bzw. entdeckt wurde. Die Stadt besteht aus einer Hauptstrasse und das wars dann im groben und ganzen. Wir sind wohl neben einigen anderen Travellern die einzigen Gäste neben einer Vielzahl von russischen Touristen. Aber das merkt man eigentlich nicht, denn der Strand ist grundätzlich leer. Hier stellt sich wieder die Frage: Was ist los hier? Nichts los, Preise im Keller....Wirtschaftskrise schlägt wohl voll durch. Es sieht hier überall so aus....wenig los am Strand. Uns soll´s freuen, denn dann haben wir Ruhe und können uns unserer Aloevera-Packung widmen, harr harr.

Nächster Step: Wir werden morgen nach Saigon aufbrechen und unser Visum verlängern. Nochmal 30 Tage. Nach Saigon und dem Mekong-Delta werden wir wohl nochmal paar Tage in Mui Ne reinschauen....Hallo Sonne, hallo Sonnenbrand, hallo Aloevera-Salbe...


Es grüsst


Lechner und Wimmer und der Sonnenbrand

Sonntag, 12. Dezember 2010

Nha Trang, wir nähern uns dem Süden...

Hallo Daheimgebliebene und wohl Frierende, 

heute wird mal auf recht hohem Niveau gejammert: Wir haben keine Sonne hier....es ist trotzdem schön warm, aber eben keine Sonne. Somit brechen wir morgen um 7.30 a.m. auf und fahren mit dem Bus nach Mui Ne, denn da soll Sonne sein, harr harr. Wie gehts Euch denn eigentlich mit dem ganzen Schnee? Harr harr harr....
Aber, auch wir denken oft an Euch, wie diese Fotos ausdrucksstark zeigen: 
Wie schaut Schnee nochmal aus?
...Micha weiss es auch nicht mehr...
Wie Ihr alle seht, macht uns das schon Sorgen...
So, über Nha Trang gibt es an sich nicht sonderlich viel zu erzählen, ist halt ne Strandstadt mit entsprechendem Publikum und hier gibts die unvermeitlichen "Buckets" wieder mal in Hülle und Fülle. Zur Erklärung: Ein Bucket ist ein kleiner Eimer, den es bis zur 5 Liter Ausführung gibt. Dieser Eimer wird dann je nach Geldbeutel mit Alkohol unterschiedlicher Güte befüllt und dann von bissl Cola oder Sprite geküsst, aber wirklich nur geküsst. Also einen Mini-Schuss von eben einem Softdrink mit rein. Dieser Bucket haut manchen die Sicherungen raus, aber was will man bei nem 5 Liter Bucket schon erwarten? Ne sauber gesungene Opern-Arie?

Glück hatten wir mal wieder mit unserem Guesthouse, das wir füer 10$ pro Nacht bekommen haben...inkl. Meerblick. Das Zimmer ist sauber, es grinsen keine Kakerlaken frech aus dem Bad und wir haben keine übermotivierten Gockel am Haus, die um 4Uhr Nachts meinen, alle Hennen der Stadt zusammenkrähen zu müssen.
Am Dach haben wir ne sehr lässige Chillout zone, mit Hängematte und allem drum und dran. Da lassen wir uns immer Frühstück hinbringen und werden nicht von fliegenden Händlern begutachtet.
Blick der Roof Top chill out zone
Kleiner Hinweis für alle zukünftigen Vietnam-Reisenden: "Nein" heisst hier "ja", "ja" heisst hier auch "ja"...
In der Landessprache hilfts meistens, vor allem dann, wenn Michaela "Drache mit glühender Lava in der Kehle" Wimmer dann mal "Nein" sagt. Da stellts den armen Bücherverkäufern aber manchmal die Ohren ganz schön auf.
Insgesamt ist aber hier noch recht wenig los, keine Ahnung was los ist. Thailand erlebt gerade das schlechteste Jahr seit Touri-Zählung, hat aber viel mit den immer noch schwellenden Protesten zu tun, aber warum hier nicht viel los ist....keine Ahnung. Uns soll es nicht stören, denn die Reisekasse freuts. Wir sind hier jetzt 20 Tage unterwegs und haben gerade mal 900 US-$ gebraucht. Und da waren Hämmer wie die Halong Bucht mit 200$ dabei.

Der größte Fehler, den wir bisher gemacht haben, ist, dass wir uns nicht gleich von Hanoi aus den Guide genommen haben, der uns eben auch mal abseits des Banana Pancake Trails führt. Es gibt hier wirklich schöne Ecken, das haben wir immer dann gesehen, wenn wir uns mit den Fahrrädern aufgemacht haben. 

Der gekaufte Rucksack bewährt sich bisher wirklich gut und scheint auch zu halten. Wenn eben nicht, dann klebe ich ihn mit Klebeband wieder zusammen. 
Ich glaube, das es eben auch genau das ist, was mir hier so gut gefällt: Es wird nicht gejammert, sondern eine Lösung gesucht, auch wenn es eben eine improvisierte Lösung ist. Haben wir zigmal gesehen, im Verkehr, am Bau, im täglichen Leben. Wenn was nicht passt, na, dann handelt man eben und machts was. Zwar wird es  keine perfekte Lösung sein, aber eine funktionierende....

Jumbo-Burger in der Aussie-Bar
Wie man am Burger-Bild sieht, es gibt hier viel Westler-Nahrung, aber auch gute indische Kost. Ist unserem Sinn von Integration zwar nicht ganz förderlich, aber nur Reis geht nicht. Allerdings haben wir leider bisher keine Bar gefunden, die so unendlich geil ist, wie die DMZ-Bar in Hue. Das war unglaublich. Man stelle sich den "Prinz" in Ansbach vor, nur ohne Glasfenster, mit Palmen, noch bissl versiffter, nen Pool-Tisch in der Mitte und es läuft Rolling Stones, CCR und The Doors. Und wir mitten drin....geilo. Nebeninfo: In Nha Trang bisher nicht angesprochen worden, ob ich "good stuff from Laos" haben will. Der Bart muss also länger werden :-)

So, morgen gehts also mit dem Bus nach Mui Ne in den Süden....hoffentlich nicht so lange, wie der letzte Trip. Denn da war die Busfahrt 13 Stunden lang. Zwar in auf nem Liegeplatz, aber der war wohl für nen 12-jährigen Asiaten konzipiert, nicht für mich. Entsprechend eng wars und da kann man nicht schlafen. 

Liebe Grüsse nach Deutschland!


Alex und Micha


PS: Spruch der Woche, gefunden an einer deutschen Spelunke hier in Nha Trang: "Our housewine is: Jägermeister"
Harrrrrrrrrrr Harrrrrrrrr Harrrrrrrr, wenn man sich da nicht in die Hose pisst vor lachen, na, dann weiss ich auch nicht.

 

Dienstag, 7. Dezember 2010

Hoi An, Zentralvietnam....Super!

So, liebe Leser, wir sind jetzt in Hoi An, Zentralvietnam. Nach einer recht zackigen, aber sicheren Busfahrt von Hue aus sind wir in Hoi An angekommen.
Leider etwas spät, soll heissen um 14.00Uhr. Das heisst wiederrum, dass die meisten Budget-Unterkünfte schon ausgebucht sind. Da wir aber mal kurz von unserem Sparzwang weg wollen und nichts gegen ein großes Zimmer mit einem Hauch von Luxus haben, sind wir in ein Hotel spaziert und haben uns ein 25$-Zimmer inkl. Frühstück gegönnt. Und ja, es hat sich rentiert. Knappe 40m²...sehr geil.
Hotelzimmer für 25$ für zwei Personen

Und in dem Bett hat es mal nicht nach Pisse gerochen, was bei manch anderem Bett in der Vergangenheit leider der Fall war. Was tun die Leute nur? Was wir aber in der letzten Zeit gesehen haben, das lässt einem echt die Nackenhaare empor schnellen. Nur eins: Nicht Klamotten machen einen fett, es ist das Fett, das einen fett aussehen lässt. Und Leggings kaschieren dies mit Sicherheit nicht. Man ist Gast in einem Land und sollte darauf Rücksicht nehmen.  Tshirt an für Männer und Hosen für Damen, die nicht vom Arsch gefressen werden. Manchmal wundere ich mich nicht, dass die Leute sich hier nur noch totlachen und denken, dass die Touris nicht mehr alle Latten im Zaun haben.
Hoi An, erkundet mit Fahrrad
Wie auch immer, es ist hier super, echt spitze. Ist eben ne Kleinstadt am Meer, mit einstöckigen Häusern in einer Mischung aus chinesischem und französischen Elementen. Kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Überall kleine Läden, Restaurants mit genialem Essen ("White roses und Nudelsuppe").
Die Menschen hier sind sehr offen und helfen ohne eine Gegenleistung in Form von Dong oder Dollars zu erwarten. Da müssten wir wieder umdenken...vor allem nehmen sie sich auch die Zeit , um meine Vietnamnesisch-Kentnisse zu verbessern und zu erweitern. Das freut mich und alle sind happy :-)
Zu sehen gibt es nicht viel, wir wollten eh nur unsere Ruhe und keine Tour mehr machen. Es reicht mit Abzockerei und somit geniessen und genossen wir die Tage hier sehr und ausgiebig. Heute sind wir mit dem Fahrrad 5km zum Strand geradelt, eine Show für die Vietnamnesen, denn die Fahrräder sind etwas kleiner geraten. Und ich schau dann etwas komisch auf so nem Fahrrad aus.
Micha in einheimischer Kluft
Leider hatten wir die letzten Tage sehr Pech mit dem Wetter und es hat oft stark geregnet. Also gut integrierte Traveller haben wir uns gleich mal den einheimischen Regenschutz gekauft. Ich nicht, denn ich habe ja die gute Regenjacke von Mama und Papa. Hiermit nochmal "Danke", denn die ist wirklich gut!

Auf Bild klicken! Dann sieht man´s...
Der Strand war super, warmes Wasser, leider sehr stürmig, sodass Baden leichtsinnig gewesen wäre. Aber man sieht....Sonne scheint doch hin und wieder und bräunt auch wunderbar meine Füsse...zumindest da, wo keine Flip-Flops sind.

Wir sind gerade wieder am Packen, denn morgen gehts 12h mit dem Bus nach Nha Trang. Hab mir nen Rucksack auf dem Markt gekauft, denn ich komm mit meinem nicht mehr klar. Hier nähen ja viele Firmen ihre Ware, somit besteht die Chance, dass es sogar ein echter North-Face ist. Wir werden sehen, wie er sich schlägt. @Wettelsheim: Es wird in 8-10 Wochen ein großes Paket ankommen.
So, und jetzt zum Abschluss:

Hoi An am Beach, 07.12.2010
Chiang Mai, vor ca. 5 Wochen

Zwischen den beiden Bildern liegen ca. 5 Wochen. Micha´s Hassobjekt, der Bart, sprießt und gedeiht...Lang soll er werden, bis zum Boden, harr harr harr. Weiter beachte meinen neuen Hut, der für 1,5$ gekauft wurde.



Viele Grüsse von Micha und Alex

Freitag, 3. Dezember 2010

Beeindruckende Tage in Hue, Zentralvietnam

Hallo zusammen, 

uns gehts immer noch sehr gut, sind immer noch in Hue. 

Alex, sein neuer Hut und die Bikes
Zusammenfassung der letzten Tage: Im Anflug von Wahnsinn sind wir beide vorgestern mit Fahrrädern los und haben uns in den Verkehr gestürzt....Hier sei gesagt, das die Fahrräder, die wir uns für einen Dollar pro Stück gemietet haben, für Asiaten ausgelegt sind. Vor allem die Sitzhöhe und die süssen Körbchen...Tja, und dann stelle man sich uns zwei auf je einem Fahrrad eben dieser Bauweise vor.....dann das Grinsen der Asiaten, wenn ich pfeifend durch den Verkehr fahre und vor allem mitten drin, statt nur dabei. Wie ich immer, brauchte ne kleine Sättigung und da kam mir die lustige Süssgebäckverkäuferin gerade recht. Für 20.000 Dong oder ungefähr einen Dollar hab ich mich mal eingedeckt. Wahrscheinlich wieder zu teuer, mir aber egal, es war sehr fein. Allerdings beachte man meinen neuen Hut....auch der ist auf Asiaten zugeschnitten, aber ich press da meinen Wasserkopf schon rein. Übrigens, durch Klicken auf das Bild kann man es vergrößern. Unglaublich, diese Technik heute...
Eingang Zitadelle Hue, Vietnam
Der Grund des Ausflugs war ein Besuch der Zitadelle. Für die nicht ganz im Thema befindlichen Leser ein kurzer Ausflug in die Geschichte: Die Zitadelle ist praktisch eine Art Festung, die die verbotene Stadt beschützt. In eben dieser Stadt wohnte der König samt Familie und Anhang. Bis 1945 war Hue die Hauptstadt von Vietnam und die ehemalige "Grenze" zwischen Nord- und Südvietnam (=DMZ = demilitarized zone) liegt nicht weit entfernt, allerdings wurde eben diese Stadt und die Zitadelle während des Vietnamkriegs schwerst umkämpft
Alex kauft nen kleinen Snack
und war Schauplatz sehr blutiger Schlachten. Die Zitadelle wurde stark beschädigt und man heute noch leicht die Einschläge der Kugel sehen. 
Das Bauwerk an sich ist gigantisch, man braucht mehrere Stunden, nur um einigermaßen durchzulaufen. Das haben wir dann auch geschafft und sind im Feierabendverkehr wieder heimgeradelt. Durch Glück hat sich noch ein Paar gefunden, das mit uns die Tour zur DMZ machen wollte und so konnten wir gestern, 02.12.2010 in einem Van starten. Das besondere: Wir hatten als Guide einen Kriegsveteranen, der auf Seiten der Amerikaner gegen die Vietkong gekämpft hat und unter anderem mehr als zwei Jahre am Stück in der DMZ bleiben musste. Das ist deswegen besonders, weil das eben die sehr stark umkämpfte Zone war, die vom südchinesischen Meer bis zur Grenze nach Laos ging. Die GI´s wurden alle 6 Monate abgezogen und ausgetauscht, unser Guide musste zwei Jahre bleiben. Somit sind wir 400km durch Vietnam getourt, bis kurz vor Laos und zurück ans südchinesische Meer am Ho Chi Minh-Pfad entlang. Verschiedene Militärbasen der Amerikaner besucht, unter anderem Khe Sanh in den Bergen. Unglaublich.
Zerschossene Kirche an DMZ
Waffen und Ausrüstung in Khe Sanh
Ne Kirche, die komplett zersiebt war, da sich da Vietkong verschanzt hatten, allerdings dann ihr Leben in der Kirche gelassen haben. Wenn dann der Guide sagt, hier und dort sind die Granaten rein und man stelle sich dann 50 Mann vor, die zerfetzt da liegen....da wirds einem anders. Weiter gings dann nach Khe Sanh, einem wichtigen Stützpunkt der Marines. Dieser wurde sehr lange belagert und von 40.000 Vietcong angegriffen. Unser Guide hat das überlebt. Viele seiner Freunde wurden hier von den Granaten zerrissen, will nicht wissen, was er gesehen hat.
Kam mit ihm gut ins Gespräch, wurde darauf hin in Claymore-Minen, Dschungelfallen und co eingewiesen. Ich hatte im Museum angemerkt, dass der Patronengurt für das M60 (=Gewehr der Amis) noch scharf wäre und die Aufmerksamkeit hat ihm wohl gefallen. Nun ja, was an Infos folgte, tut nichts zur Sache, allerdings kann davon ausgegangen werden, das er mehr war als ein Koch....um es mal so zu sagen. Gruppen von vier Mann, die dann bestimmte Sachen regeln, forsten mit Sicherheit nicht den Dschungel auf.
Bomben für B52. Ich bin 1,87cm!
Ausschnitt Ho Chi Minh-Pfad
 Zuviel zu schreiben, es war einfach unglaublich, vor allem für mich, der an der Geschichte des Vietnamkriegs so interessiert ist. Weiter gings am Ho Chi Minh-Pfad entlag zu den Tunnel von Vinh Moc am südchinesischem Meer. China hat von Hainan aus Nordvietnam mit Waffen und Reis versorgt. Das Zeugs kam an Land, wurde auf Fahrräder geschnallt und los gings an die verschiedenen Orte bis nach Laos . Pro Fahrrad 50kg und das haben Frauen gemacht! Allerdings ist Vietnam hier sehr schmal, vom Meer bis an die laotische Grenze sind es ca. 60km. Aber eben dieser Versorgungsweg war den Amerikanern verständlicherweise ein großer Dorn im Auge...zerstören konnten sie ihn nie.
Südchinesisches Meer, Ho Chi Minh-Pfad
Grundsätzlich stelle man sich den Ho Chi Minh-Pfad wie Laufgräben im Krieg vor, ca 70cm breit und 1,50 tief, die mit Laub überdacht waren. Darin sind die mit chinesischen Fahrrädern gefahren. Chinesischen Bikes deswegen, weil die besonders schmale Lenker hatten. DEN Pfad an sich gibt es nicht, sondern eben zig solche Laufgräben, die alles versorgt haben. Wurde einer zerbombt, naja, dann habens eben nen neuen gegraben. Menschenmaterial war genug da.
Tunnel von Vinh Moc, höchste Stelle!
Durch die Tunnel von Vinh Moc sind wir noch gekrabbelt, das ist ein Dorf auf drei Ebenen unter der Erde mit den Händen ausgegraben. Krankenhaus, Kantine, Meeting-Räume, alles da. Und unglaublich eng, zumindest für mich.

Wie schon an der Länge des Textes zu sehen, es war einer der Höhepunkte der Reise. Auch wenn wir für die 400km fast 14 Stunden gebraucht haben, das war es wert.