Dienstag, 26. April 2011

Kampot, Kep und Sihanoukville

Hallo liebe Leser,

es ist doch einige Zeit vergangen...Wochen, die sehr aufregend, anstrengend und lehrreich waren. Wochen, die wir in Deutschland verarbeiten, denn wir sind seit einigen Tage wieder in unserer dörflichen Kleinstadt in Bayern. Und es ist wunderbar hier...

Die letzten Tage, eher wohl die letzten zwei Wochen waren schon sehr zäh. Ausgebrannt, ich denke, dieses Wort umschreibt es am besten.

"Ja, was soll denn das heissen: Ausgebrannt...Ihr seit ja seit sechs Monaten im Urlaub", könnte mancher geneigte, aber unwissende Leser meinen.

"Ja, Ausgebrannt, Sattheit, Völlegefühl", so meine Antwort.

Das Reisen, der ständige Ortswechsel, Neuorientierung vor Ort, schwerer Rucksack bei tropischer Hitze, ggf. noch Ärger durch Verlaufen, das zehrt an den Nerven und an der Substanz. So haben wir für uns die 4/ 2 Regel aufgestellt: Vier Wochen auf Achse und Tour, zwei Wochen eine Art Mini-Ruhestand an einem schönen Ort. Dann kann es wieder weitergehen. Alles andere ist nur hektisches Abhaken der einzelnen Orte/ Gegenden.
Soweit eine kurzer Abriss unserer glorreichen Erkenntnisse. 

Aber was haben wir denn in Kampot und nach Kampot noch alles gemacht?


Freitag, 8. April 2011

Weltenbummler in Kampot

Hallo Leser, hallo an alle Interessierten, 

die wichtigste Aussage wie immer am Anfang: Uns geht es gut, wir sind wohl auf und sind im Moment in Kampot an der Südküste Kambodscha. Ein sehr geschmeidiger, ruhiger Ort, an dem man es durchaus länger aushalten könnte. Für die Köche: Ggf. ist Kampot-Pfeffer ein Begriff?

Interessant war die Anreise nach Kampot...da wir ja vorher in Siem Reap waren. Im Norden. Jetzt sind wir im Süden. Der Asienbereiste wird nun erkennen, dass das nur eins bedeuten kann: Eine Busfahrt. Wichtig dabei ist aber folgendes Wort: Lang. Ja, es war eine lange, lange Busfahrt. 14 Stunden, um es recht genau zu sagen. Noch genauer heisst das: Abfahrt in Siem Reap um 7 Uhr morgens mit Abholung um 6.15Uhr. Das heisst nun wieder: Aufstehen um 5.00Uhr morgens, restliche Sachen packen, Frühstück organisieren und die gute Laune so schnell wie möglich auf einen akzeptablen Stand bringen. Ich denke, dass ist auch das wichtigste Ausrüstungsgegenstück...die gute Laune. Weil doch des öfteren ein Ereignis eintreten kann, das so nicht geplant war. Aber dazu später mehr...

Reis im Bambusrohr
Grundsätzlich war die Fahrt absolut in Ordnung, wie schon bei der Hinfahrt. Erneut waren wir fast die einzigen Westler, was wieder die Aufmerksamkeit der Mitreisenden erweckte. Und schon wieder wurden wir an den Versorgungsstationen mit fritierten Taranteln und co abgeladen. Sehr interessant schmeckte der im Bambusrohr gedämpfte, mit  Bohnen und Kokosnussmilch vermischte Reis. Sehr nahrhaft, leider auch sehr geschmacksneutral. Ich war so in der Hoffnung, einen Ersatz für den süssen, saftigen Reis im Bananenblatt zu finden, siehe Chau Doc, leider war es ein Fehlschlag. Werde wohl dann doch auf die Spinnen ausweichen, um was saftiges zu bekommen :-) Ach ja, zur Anmerkung: Uns wurde erklärt, das man die Spinnen wie Krabben behandeln muss. Soll heissen, aufbrechen, ggf. Eier o.ä. entfernen, dann essen. Einfach hineinbeissen....das sollte man wohl nicht machen. So der Hinweis eines Einheimischen. Ausprobieren werde ich es nicht.

Nach knapp sieben Stunden sind wir in Phnom Penh angekommen, kurz umladen und schon gings wieder weiter. Hier kann ich nur eins sagen: Ich verfluche Dich, oh mein 1000kg Rucksack, der so sperrig und unhandlich ist wie ein fünf Meter langer Dachbalken. Zu diesem Thema später auch noch einige Worte...

Die Fahrt von Phnom Penh nach Kampot sollte vier Stunden dauern...ja, genau...lest Ihr das Wort "sollte"? Es war dann nämlich wie folgt: Etwa zwei Stunden vor Kampot hat unser Fahrer wohl eine ungeplante Schleife gezogen, um einen liegengebliebenen Bus zu suchen. Der Bus hatte einen Motorschaden und wollte ursprünglich nach Kep. Dieses Kep liegt recht nah bei Kampot...und so geht die Geschichte zu Ende: 

1. Alle Reisenden des anderes Buses zu uns in den Bus, inkl. deren Gepäck. 
2. Ausgabe von kleinen Plastikhockern, um auch im Mittelgang gut sitzen zu können
3. Kuschlige Wärme durch die doppelte Menge von Menschen
4. Es war ne fetzen Gaudi....

Die Reise, die normalerweise zehn Stunden dauern sollte, dauerte dann eben 14h. Und? Nichts...dann dauert es eben 14h. 

Unser Häuslein in Kampot
Was aber mehr als interessant war bzw. ist. Auf dem Weg sind wir an alten, wohl französischen Gutshäusern vorbeigefahren. Wie man es aus Filmen kennt: Grosses Grundstück, Palmen auf dem Grundstück, in der Mitte dann ein grosses Haus mit Säulen, zweistöckig, umlaufender Balkon im zweiten Stock....nur: Die Häuser waren alle ausgebrannt, verfallen, mit Moos und Efeu überwuchert. Wie wir gelesen haben, wurde Kep während des Kriegs massiv geplündert und zerstört. Schade...wirklich Schade.

Relativ spät sind wir dann doch noch in Kampot angekommen und haben relativ schnell ein schönes Häuslein gefunden, das mit 13$ pro Nacht noch im Rahmen liegt. 

Alles wunderbar in einer ruhigen Seitenstrasse gelegen. Es ist hier auch überhaupt kein Problem mitten auf der Strasse zu laufen, denn der Verkehr hält sich in Grenzen. Beim Erlaufen der wunderbaren Stadt haben wir auch folgendes gesehen:
Gefängnis Kampot

"...Micha, schau mal, scheint wohl ein altes, verlassenes Gefängnis zu sein...Schaut ja fast aus wie in Papillon..."  Natürlich musste ich, Alex, das Gelände erkunden, französisches Kolonialfeeling spüren, um es etwas anrüchig auszudrücken...

Tja, wir waren noch nicht ganz da und sahen einen Wächter auf einem der Türme...und Stimmengewirr kam aus den fensterscheibenlosen, vergitterten Gebäuden. Irgendwann kam auch das Tor:
"Kampot Prison" mit einem sehr belebten Vorplatz.
Dies heisst wiederrum: Das Gefängnis ist auch ein Gefängnis und keine verlassene Ruine. Mein lieber Mann, da will ich nicht einsitzen....

Wie auch immer, Kampot ist sehr entspannt und ruhig, erinnert etwas an Hoi An, aber mit noch mehr Charme. Die Häuser sind teilweise sehr verfallen, dazwischen wieder einige frisch renovierte Gebäude gepaart mit grossen Sitzsesseln, die geradezu zu einem Kaffee am Flussufer einladen.

Was uns hier auch auffällt: Trotz sehr offensichtlicher Armut (knappe 800 Dollar Jahreseinkommen PRO Jahr), sind die Menschen sehr nett, sehr freundlich und aufgeschlossen. Vietnam war ein anderes, menschlich wesentlich härteres Pflaster, wenn man einen direkten Vergleich zieht bzw. überhaupt ziehen kann. Wir hatten in Vietnam auch des öfteren den ein oder anderen gewalttätigen Emotionsausbruch erlebt. Hier in Kambodscha war das bisher noch nie der Fall. Was noch mehr beeindruckt: Selbst junge Kinder sprechen uns auf der Strasse an, in sehr gutem Englisch. Da stinken wir teilweise wirklich dagegen ab. 
Interessantes Beispiel für die Gast-Freundlichkeit: Beim Erlaufen der Stadt kamen wir an einem Cafe voller Einheimischer vorbei. Es lief ein wohl sehr interessanter Muay Thai oder Let Wei-Kampf und die Stimmung war sehr euphorisch. Interessiert musste ich natürlich stehen bleiben und wurde sofort registriert. Sekunden später war schon einer da und hat uns Stühle gezeigt, um den Kampf mitverfolgen zu können.

Wenn es interessiert: So wachsen die Mangos
Kambodscha-Tipp: Lernt Khmer! Ist keine Tonsprache und als Deutscher nicht sonderlich schwer zu lernen. Wir können zumindest bisher bestellen, ein klein wenig Small-Talk, die Zahlen, usw. und ernten bei jeder Sprachanwendung nahzu unglaublich freundliche Reaktionen.

So, und zuletzt: Ausrüstung: Wir haben ja beide einen recht grossen Rucksack mit früher notwendig geglaubter Ausrüstung dabei. Bis wir in Phnom Penh zwei  ältere Reisende getroffen haben. Beim Ausladen  des Bootes aus Chau Doc hatten sie beide mittelgrosse Taschen dabei, ähnlich der Sporttaschen, die wohl jeder kennt. Ungläubig musste ich nach den anderen, größeren Gepäckstücken fragen. Die Antwort: "Das ist alles was wir dabei haben." Acht Wochen sind die beiden unterwegs und jeder hat ganze sechs Kilogramm dabei! Wie ich die beiden beneide. 

Das wird auch das Ziel der nächsten Reise sein: Reisen, aber nur mit Handgepäck. Es gibt  zwei interessante Taschen zu diesem Thema:  
Eine recht teure Tasche von Tatonka, die die erlaubten Maße für Handgepäck meiner Meinung nach sehr gut ausnützt. Insgesamt hat die Tasche dann 40 Liter Volumen. 
Das Flightcase von Cabin Max mit sagenhaften 44 Litern und sehr gutem Preis.
Also wenn das nicht reicht, dann weiss ich auch nicht mehr weiter. Vor allem muss man sich die gewonnene Freiheit und Flexibilität vorstellen. 
Und eins ist sicher: Man reist intensiver und natürlich leichter (in jeglicher Hinsicht) wenn man nicht 15 oder 20kg schleppen muss.
Natürlich kann man irgendeine Tasche nehmen, aber ich möchte schon mal das Ergebnis von Profis sehen, die die Vorgaben anscheinend super ausnutzen können.

Wir werden sehen, wie sich unser Gepäck auf dem zweiten Reiseabschnitt verändert....


Viele Grüsse aus Kambodscha


Alex und Micha

Montag, 4. April 2011

Tempel, Tempel und noch mehr Tempel

Hallo Daheimgebliebene, Reisende und alle anderen Interessierten,

wir sind immer noch in Siem Reap und uns geht es weiterhin sehr gut.

Die letzten Tage waren, naja, sagen wir mal: Ruhig. Sehr ruhig. Irgendwie waren wir von Kaffee, Chillen und heissem Wetter so gefesselt, das wir nahezu bewegungsunfähig waren. Ja, ja, ja, schwer ist das Leben des Reisenden. Siem Reap hat aber wirklich was beruhigendes. Wir können es nicht in Worte fassen, aber es ist hier wirklich sehr entspannt und das liegt garantiert nicht an den Happy Pizzen. Für die nicht Wissenden: Eine Pizza wird ja auch gewürzt...mit Oregano zum Beispiel. Hier in Kambodscha würzt man anders, denn hier verwendet man Gras.

"Aber grosser, bärtiger Alex, Gras schmeckt doch nach gar nichts..."

"Nein, Timmy, ich meine ja auch nicht das von Morgentau bedeckte Gras, das die Kühe auf der Alm zusammen mit den saftigen Bergkräuter fressen, deren Aroma Du dann in der sehr leckeren Almbauernmilch wiederfindest, nein, Timmy, ich meine Marihuana"


Freitag, 1. April 2011

Spass, Spiel und Spannung auf dem Weg nach und in Siem Reap

Hallo lesefreudige Mitreisende, 

wir sitzen gerade in einem Cafe´ in Siem Reap und geniessen einen 1$ Kaffee....ich erwähne dies, da ein Dollar für nen Kaffee schon recht teuer ist. Dazu aber später mehr. 

"Aber Alex, warum sitzt Ihr denn in einem Cafe´ in Siem Reap und seid nicht in Angkor Wat?"

"Gute Frage, liebe Leser....gute Frage. Ich möchte sie mit einer kleinen Anekdote aus der Welt des asiatischen Wahnsinns beantworten:
Bei Ankunft in Siem Reap, dazu später auch mehr, haben wir unseren TukTuk Fahrer kennengelernt....er heisst "Surprise"....uhhh...ja, genau, da kann Name Programm sein oder besser: Da ist Name Programm. 
Vielleicht dachte er auch vorausschauender Weise an das heutige Datum, den ersten April, und war einfach ein lustiger Geselle. Wir wussten es bis dahin noch nicht...


Samstag, 26. März 2011

Chau Doc und Phnom Penh

Hallo geehrte Leser, 

endlich, endlich sitzen wir in einem wunderbaren Guesthouse in Phnom Penh...der Hüttenschlafsack liegt ungenützt im Rucksack...wir liegen ohne Scheu und Ekel im Bett....einfach wunderbar. Es riecht frisch, nicht nach Pisse, es ist kein Grunzen oder Stöhnen aus den Nebenzimmern zu hören. Zwar müssen wir jetzt 5$ mehr pro Nacht löhnen, aber es ist das Geld auch wahrlich wert. Hab ich den schwarzen Marmor im Bad erwähnt? Nein....na dann...schwarzer Marmor im Bad :-)

Ihr seht, wir können wieder digital und live flirten, es geht also wieder aufwärts...und das mit strammen Schritten. Bevor ich hier mehr als lobend auf Phnom Penh eingehe, möchte ich noch einige Worte über Vietnam im allgemeinen und Chau Doc im speziellen verlieren.

Dienstag, 22. März 2011

Tam Biet Vietnam, Sawa si dei Cambodia

Hallo zusammen, hallo an alle,

der sprachlich bewanderte Leser kann aus dem Titel entnehmen, dass wir Vietnam mittlerweile verlassen haben (mussten) und seit gestern nachmittag in Phnom Penh sind.

Das wir gestern nicht in der super Stimmung waren, kann den letzten Einträgen dieses Blogs entnommen werden. Wir haben Vietnam ja wirklich geliebt und haben sehr gern dort gelebt. Naja, kann man nichts machen.
Flusstransfer Chau Doc

Leider muss man sagen, dass Kambodscha eher eine Notlösung war...eigentlich hatte ich, Alex,  die Schnauze so voll, dass ich nur nen Flug nach Bangkok wollte, rein in irgendein Ressort und fertig. Reisemüdigkeit? Ich weiss es nicht.

Mit heute ist es wieder etwas besser, die Leute in Kambodscha sind sehr nett, Phnom Penh erinnert uns etwas an Saigon ausserhalb des Touri-Ghettos und insgesamt trifft es unseren Geschmack. Nach einem guten Kaffee und gutem Frühstück gehts heute mit dem ersten Erkunden los. Und, das sagt eigentlich schon einiges über unsere geistige Genesung aus: Der kambodschanische Taxifahrer musste gestern bluten und jetzt haben wir mittlerweile schon das erste Grundgerüst von 45-Khmer-Wörtern: Hallo, Bitte, Danke, How are you, Zahlen usw. Khmer hat Ähnlichkeiten mit Thai, von dem her kommt uns das sehr entgegen. Allerdings bedarf es wieder lernen, lernen, lernen. Gestern war der erste Einkauf mit Holter-Di-Polter-Khmer. Also wirklich nur Danke, Bitte, eine oder zwei Zahlen. Und da haben die Leute sehr sehr sehr gegrinst.

Erster negativer Eindruck, für den das Land meiner ersten Einschätzung nichts kann:

Ein unübersehbares Hinweisschild in unserem Hotel:

Verboten sind: Waffen, Drogen und Sex mit Kindern.

Dann sitzt man in der Lobby und alle paar Minuten stiefelt ein Westler mit einer sehr jungen, einheimischen Frau vorbei. Da möchte man doch hin und wieder seinen archaischen Instinkten einfach mal freien Lauf lassen und eben diesem Westler seine persönliche Einstellung zum Thema, naja, nennen wir es mal "entgegenbringen"...Wahl des argumentativen Stilmittels beinhaltet ganz sicher auch einen Head Butt.

Ausblick auf den den nächsten, wieder längeren und bebilderten Eintrag:
Was war in Chau Doc los, warum flirtet ein Mönch Micha an, Alex gibt erste Trainierstunden in Chau Doc, Bootsfahrt nach Phnom Penh, warum stinkt unser Zimmer in Phnom Penh denn schon wieder nach Pisse....Fragen über Fragen, Antworten kommen die nächsten Tage, wenn wir einen ersten Überblick über Phnom Penh und ggf. ein neues Hotel mit WiFi auf dem Zimmer haben.


Haut rein, viele Grüsse und bis bald.


Al und Mi

Sonntag, 20. März 2011

Wir reisen hart an der Grenze...

Hallo liebe Mitreisende, im Geiste und digital, 

wir können immer noch sagen: Hurra, wir sind noch wohl auf, uns geht es gut. Selbstverständlich darf ich mich hinsichtlich dem überaus wortwitzigen Titel dieses Eintrags selbst loben: Wir reisen hart an der Grenze....und zwar an der Grenze Vietnam-Kambodscha entlang nach Norden.
Na, liebe Leser, staunet der Wortgewahntheit des Autors :-)

Im Moment sind wir in Chau Doc und werden -leider - am Dienstag früh mit dem Boot nach Phnom Penh fahren. Alles in allem kostet uns das knappe 100 US-$, also die Fahrt mit dem Boot und die Visa für Kambodscha.

Frühstück: Süsser Reis und Bohnen im Bananenblatt
Chau Doc ist normalerweise eine "Durchgangsstadt", soll heissen, hierher kommen die Reisenden von Kambodscha oder wollen eben nach Kambodscha. Weiter gibts hier in der Nähe sowas wie einen heiligen Berg und somit strömen am Wochenende Massen von Einheimischen hierher.
Wirklich schön oder aufregend ist die Stadt nicht, wir haben sie die ersten zwei Tage als sehr hart und unfreundlich empfunden. Dieser Eindruck hat sich mittlerweile etwas gelegt, aber so richtig warm werden wir mit der Stadt trotzdem nicht. Dennoch hatten wir auch sehr schöne Momente hier, wie Besuch im örtlichen Fitnesstudio, Training mit einem Mönch, interessierten Menschen und überraschten Verkäufern.

Interessant ist aber noch: Die letzten Tage sind wir ja komplett abseits des Banana-Pancake-Trails und schon sinken unsere Kosten in den Keller:


Montag, 14. März 2011

Phu Quoc

Hallo zusammen, hallo Mitleser und Mitreisende, hallo Eltern, Verwandte und Freunde,

uns gehts weiterhin sehr gut bzw. wieder sehr gut. Wir sind mittlerweile in Ha Tien, Vietnam und der letzte Vorposten vor der Grenze zu Kambodscha. Ha Tien ist ein verschlafenes 40.000 Einwohnernest, aber mit sehr liebenswerten Menschen. Als mittlerweile Schulnote "ausreichend" reiseerfahren können wir sagen: Je zurückhaltender die Motorrad-Taxler, desto freundlicher auch die restliche Umgebung. Hatten ne richtig spassige Tour mit zwei Mopeds und unseren drei Rucksäcken und uns zwei auf den Mopeds. Ich möchte hinzufügen, dass ich nicht gerade ein Leichtgewicht bin und mein Rucksack auch nicht. Dies in Kombination bringt doch die Stossfänger an die Grenzen des weichen Transports.


Dienstag, 8. März 2011

Can Tho und Phu Quoc

Hallo zusammen, hallo an alle Leser,

nach einer sechsstündigen Reise sind wir mittlerweile auf der Insel "Phu Quoc" angekommen. Geografisch liegt sie unterhalb von Kambodscha, gehört aber zu Vietnam.

Und was soll man sagen: Palmen, weisser Sand und wunderbar blaues, klares Meer, in dem es sich wunderbar baden lässt. Allerdings ist das Paradies dann nicht mehr ganz so paradisisch, wenn man die letzten zwei Tage wiedermal auf dem Klo und dem Bett verbracht hat. Besten Dank, böse Magenverstimmung Nr. 2!

Dazu aber später mehr.


Freitag, 4. März 2011

Saigon, Can Tho und der Mekong

Hallo liebe digital Mitreisende,

als erstes das Wichtigste: Uns gehts weiterhin gut.  Wir sind mittlerweile in Can Tho im Mekongdelta.


Zur Warnung: Dies ist ein laaangger Eintrag, also nehmt Euch Zeit. Es geht wieder rund in Vietnam, allerdings in mehr als positivem Sinne: 


Ereignisse der letzten Zeit, kurz zusammengefasst: 

Samstag, 12. Februar 2011

Es geht rund in Saigon...

So, geehrte Eltern, Verwandte, Freunde, Leser und Interessierte,

gestern kam unsere Tram wieder aus Mui Ne zurück und wir haben den gestrigen Tag somit kaffeetrinkend und schnatternd verbracht. Zu unser aller Freude ging das recht gut in Landessprache. Da hat selbst Tram recht grosse Augen bekommen, denn sie kennt ja unsere stark schwankenden Anfänge. Die 120$, die wir in den Sprachkurs investiert haben, waren bisher jeden Cent wert.

Unser derzeit größtes Hobby ist neben der Sprache, Sport und Schabernack : Wir treiben uns im Moment sehr gern in den engen und engsten Gassen und Gässchen in der Pham Ngu Lao rum... einfach wunderbar, denn näher kann man dem Leben der Vietnamesen fast nicht kommen, ohne nicht bei Ihnen zu leben.  Man muss sich das ähnlich einem Fuchsbau vorstellen: Zig kleine Gassen gehen nach links, rechts, gerade aus. Diese münden wieder in Gassen, die wiederrum in Gassen führen. Da kann man sich recht schnell verlaufen, von dem her sollte man immer so tun, als wüsste man wo man ist. Dann fällt man auch nicht auf.


Samstag, 5. Februar 2011

Saigon - Hellstes Licht und recht dunkle Schatten liegen eng zusammen

Hallo interessierte Leser,

kurzer Lagebericht aus Saigon. Ich beginne mit dem Abschnitt "Hellstes Licht"...

Wir wurden gestern in einem Cafe´ von Robert und Andreas angesprochen, zwei Reisende aus der Hamburger Gegend. Aus dem Gespräch wurde ein Verabredung für den gleichen Abend, an dem wir dann in die Roof Top Bar im Saigon Sheraton eingefallen sind. Wie man sich beim Namen denken kann, ist das Sheraton nicht gerade eine Absteige, sondern eine wahres Luxushotel mit entsprechendem Klientel....und uns :-) Allerdings haben wir uns in den maximal möglichen Upper-Class-Dress geworfen und die Cargo-Hose für einen Abend in den Schrank verbannt.

Ausblick auf Saigon
Mi und Al in der Roof Top Bar
Am Neujahrsfest


[Kurzer Hinweis: "Mi" und "Al" deswegen, da die Vietnamesen unsere Namen nicht richtig aussprechen können: "Mia" und "Alex"...."Mi" und "Al" klappt aber wunderbar :-)]


Donnerstag, 3. Februar 2011

Uns gehts in Saigon weiterhin sehr gut....Teil II

Hallo zusammen,

kurzer Statusbericht aus Saigon:


1. Heute ein fettes Lob vom Lehrer bekommen....unsere Aussprache ist teilweise genauer als die der Vietnamesen...Freut uns riesig, allerdings müssen wir jetzt büffeln, büffeln und noch mehr büffeln. Denn es funktioniert nur deswegen so gut, weil wir uns das jeweilige Wort geistig geschrieben vorstellen und dann praktisch mit den Betonungszeichen "vorlesen". Da braucht es natürlich erstmal ein entsprechendes geistiges Bild, soll heissen, wir müssen schreiben, schreiben und nochmal schreiben.
Wie auch immer, hier läufts rund. Allerdings würde es uns natürlich enorm stressen, wenn wir alles gelernte wieder verlieren würden. Scheint wohl so, als müssten wir regelmäßig in Vietnam aufschlagen.

2. Vor zwei Tagen haben wir in einem Restaurant zufällig ein deutsch-israelisches Päarchen kennengelernt. Er kommt aus Tel Aviv, sie aus der Nähe von Frankfurt und wohnen seit 5 Jahren in Barcelona. Eine interessante Kombi. 




Donnerstag, 20. Januar 2011

Uns gehts in Saigon weiterhin sehr gut....

Hallo zusammen,

bei uns gehts im Moment heiss her....

1. Hurra, hurra, hurra, das Visum wurde verlängert. Jetzt ist erstmal bis zum 23.02.2011 Vietnam abgesichert. Wurden auch über Visaformalitäten aufgeklärt, allerdings etwas undurchsichtig.

2. Sind immer noch in Saigon. Wollen TET hier mitmachen, denn die flippen hier schon alle aus wegen eben TET. Haben heute unseren Guesthouse-Besitzer gesagt, dass wir gerne auschecken würden....dann folgte ne theatralische Pause....am 8.02.2011. Unsere Guesthouse-"Eltern" bzw. eher "Grosseltern" haben sich unendlich gefreut und uns sogar die Hände wild geschüttelt. Unglaublich. Naja, bisschen beweihräuchern dürfen wir uns schon, denn wir sind beide sehr pflegeleicht. Allerdings lassen wir natürlich auch schon Kohle da, umsonst ist das Wohnen trotzdem nicht.


Dienstag, 11. Januar 2011

Neues bei Mr. und Mrs. Weltenbummler

Hallo zusammen,

ja, die Zeiten ändern sich und auch Mr. Weltenbummler aka Alex hat sich einen neuen Reiseabschnittsgefährten gesucht und gefunden...nämlich ein glattes Gesicht....

Zuerst die News in Kürze:

Wir sind immer noch in Saigon.

Ende der News.

So, jetzt Bildmaterial:

Chiang Mai vor ~ 10 Wochen
Look like a wrestler in the 70ies
Höhepunkt des Bartwachstums
Tja...was sicher ist....wir verlieren sichtbar Wassereinlagerungen. Chiang Mai war gerade mal neun Tage nach Reisebeginn. Wir sind mittlerweile 10 Wochen unterwegs. Die Körper veränderen sich sichtlich. Liegt auch am Essen. Pho Bo, ne Nudelsuppe mit bissl Fleisch und sehr vielen Kräutern, ist mittlerweile mein echter Liebling geworden. Auch hinsichtlich der Kosten. Ne echt grosse Portion kostet zwischen einem und zwei Dollar, da reichen zwei Portionen am Tag. Kalorien halten sich recht in Grenzen und bisher waren wir zweimal in Thailand bei McDonalds und Konsorten, in Vietnam noch nie. Gibts hier glaub ich auch nicht. 

Wie auch immer, nicht nur geistig, auch körperlich tut das Reisen gut. 

Nächsten Steps: 
Sind noch offen, weil gestern unser zweiter Visaantrag abgelehnt wurde. Mist. Aber wir haben jemanden in einem Reisebüro gefunden, der uns hilft und normalerweise werden die Anträge innerhalb von paar Stunden abgelehnt....bis jetzt haben wir noch nichts gehört, ein gutes Zeichen. 

Man kann sagen: We love Vietnam. 


Viele liebe Grüsse nach Deutschland!


Alex und Micha

Sonntag, 9. Januar 2011

Wir sind wieder in Saigon

Hallo geehrte Leser, Leserinnen, Eltern, Verwandte, Freunde und alle anderen Interessierten, 

wir sind wieder in Saigon. 

Nach vier Tagen im recht verschlafenen Vung Tau sind wir mit dem Boot wieder zurückgekommen, nachdem wir Micha´s Geburtstag intensiv gefeiert haben. Hiermit grüsse ich die die Beach Bar in Vung Tau, die Cocktails macht, die einem die Zehennägel hinaufrollen....richtig starke Mischungen.

Strand von Vung Tau
Strand von Mui Ne
Highlights in Vung Tau waren die Menschen....da hier sehr wenige Westler herkommen wurden wir sehr bestaunt, aber richtig nett aufgenommen. Wir hatten bisher keine Phase der Reise dabei, die so ursprünglich war. Da gab es dann auch zum Frühstück Pho Bo, den sehr sehr leckeren Eiskaffee, der leider hochkalorisch ist und sehr sehr nette Menschen. Wir wurden am Strand angesprochen, was wir denn hier machen...was wir hier essen...woher wir kommen, wohin wir gehen. War sehr lustig und wir haben uns wirklich wohl gefühlt. Party und co braucht man da nicht zu erwarten, es ist ein ruhiges Fleckchen. Wir verstehen jetzt schon, wenn die Menschen aus dem hektischen Saigon hier her kommen, um zu relaxen. Leider war das Wetter nur an einem Tag richtig schon, deswegen siehe das schönes Bild aus Mui Ne, da hatten wir ein "Erste-Sahne-Wetter".


Vom Pier in Saigon sind wir dann mit dem Taxi wieder zurück zu unserem alten Guesthouse....und hatten sowas von unglaublich Glück: Das alte Zimmer war frei, soll heissen, wir haben wieder gigantisch Platz und ne noch gigantischere Dachterasse für $16. Jawohl, Hängematte hängt wieder. 


Gestern sind wir natürlich gleich zu unseren Mädels, die sich richtig gefreut haben. Am Abend gabs dann leider mal ne Packung von unseren zwei Hübschen beim Sprachunterricht: Schluss mit dem Touristen-Gebrabbel, jetzt gehts ins Detail. Soll heissen, Feinheiten der Aussprache, aber bis zum Erbrechen. Alter Schwede, wenn man die Feinheiten gezeigt bekommt, dann wirds richtig hart. Ganze drei Wörter haben wir in 2,5h durchbekommen. Der Kopf raucht....

Zur Entspannung haben wir uns dann ne sehr feine Kneipe gesucht, drei Steaks verdrückt und wollten dann nur nen Absacker haben...jeder ein kleines Bierchen....Ende der Geschichte: Heute Megakopfschmerz, da es nicht ein Bier war, sondern fünf und dann noch Cocktails. Autschi....


Weiter steht ein Entschluss, der in Hanoi noch undenkbar war: Wir werden uns nochmal ne Verlängerung holen...wir brauchen hier noch bissl Zeit zur Prüfung einiger Geschäftsideen, um es mal so zu sagen. Jetzt leben wir mal in Saigon, dann machen wir die nächsten Steps.




Viele Grüsse nach Deutschland von den Vietnamnesen in spe.




Alex und Micha

Montag, 3. Januar 2011

Frohes neues Jahr allen zusammen!

Hallo zusammen,

erstmal allen ein gutes neues Jahr 2011! Sind mal wieder recht spät dran, aber besser spät als nie, gelle.

Uns gehts soweit sehr gut, wir sind wohlauf und wieder mal umgezogen. Der neue Wohnort, wenn wohl auch zeitlich sehr begrenzt, ist Vung Tau. Das ist ein Ort ganz im Süden von Vietnam und das Ziel der Vietnamnesen, wenn sie denn mal frei haben. Das merkt man auch, denn wir sind hier weit und breit die einzigen Westler. Bringt Spass und Freude für die Einheimischen, denn Englisch ist hier nicht grossartig verbreitet, sodass wir uns hier mit Hand, Fuss und Westler-Vietnamnesisch durchschlagen. Klappt bisher gut, alleine eine Kaffee-Bestellung am Strassenrand hat für ganz grosse Augen bei der Verkäuferin und den anwesenden Besuchern gesorgt.  Besser war nur noch der Kauf von Klopapier....dieses Wort kannten wir bisher nicht auf Vietnamnesisch...was macht man da? Naja, vormachen, für was man das Produkt XYZ eben braucht. Wie macht man Klopapier vor....Genau...sind Vietnamnesen an meinen Humor gewöhnt? Nein. Die haben sich kugelt vor lachen, als ich meine Pantominen-Vorführung beendet hatte.

Der Ort an sich hat nicht viel zu bieten, ist ne Strandstadt, hat somit nen Strand, paar Buden, Restaurants....Ende. Halt, ne sehr grosse Jesus-Statue habens noch, die ist sogar größer als die in Brasilien...so sagt man. Wieder einmal haben wir durch Michas Ausdauer ein super Guesthouse gefunden...10 Dollar pro Nacht, sauber, keine frechen Kakerlaken, aber nen recht heissblütigen Gockel vor der Tür. Ich hoffe, er hält sich diese Nacht zurück!
Nun ja, aber da wir ja von Saigon verwöhnt sind, werden wir hier wohl nur kurz bleiben und dann zurück- oder gleich ins Mekong-Delta fahren. Wir werden sehen.

Eingang zu einem Tunnel
Highlights der letzten Tage:

1. Besuch der Cu-Chi-Tunnel und des Cao-Dai Tempels an der Grenze zu Kambodscha

Die Tunnel wurden im Vietnamkrieg von den Vietkong benutzt, um eben relativ geschützt vor Bomben- und Gasangriffen zu (über-)leben. Die Tunnel an sich waren wirklich interessant, da man da mal nen Eindruck von der Enge der Tunnel bekommen hat. Unglaublich eng. Kann man sich ganz grob als eine Art Freilichtmuseum vorstellen, das mit entsprechender Propaganda gewürzt, naja, wohl eher überwürzt ist. Neben einem Schiesstand, auf dem man für einige Dollars mit den verschiedenen Waffen ballern kann, sieht man auch sehr tükische Fallen, die einem das Leben zu Hölle machen können. Ursprünglich von den Bauern zum Fangen und Töten großer Tiere konzipiert, wurden eben diese Fallen im Krieg für das Töten von GI´s benutzt. Einfallsreichtum von der anderen Art...
Spiess-Falle mit Grastarnung

Bei dieser Tagestour von 12h sind wir noch am Cao-Dai-Tempel an der Grenze zu Kambodscha vorbeigefahren. Der Glauben der Cao Dais ist ne Mischung aus Christentum und Islam, haben recht viele Anhänger, vor allem im Süden von Vietnam.
Allerdings: Jedem Menschen, ob nun gläubig oder nicht, sollte wissen, wie man sich in Kirchen, Tempel, o.ä. verhält. Manche anscheinend nicht. Da wird geplärrt, getratscht, telefoniert, ohne jede Rücksicht auf die Leute, die da im Moment ne Messe halten. Bin ja jetzt wirklich keiner, der damit was anfangen kann, aber zumindest weiss ich mich zu benehmen. Manchmal sollte man echt nen Knüppel bereithalten, um da mal paar Schläge zu verteilen.

2. Nach den Tunneln, ja, da kam das glorreiche Silvester. Wir natürlich mal wieder recht spät dran, schnell was zu essen gesucht und dann.... in ein völlig überfülltes Touri-Sauf-Lokal eingefallen. Nach einem Drink aber genauso schnell wieder raus, das Lokal war ein Fehlgriff. Nach einer Dose feinem Tiger-Bier gings dann in nen Park, in dem ein Festival stattfand...mit vietnamnesischer Volksmusik. Ich muss hier sagen, teilweise rollen sich bei dieser Art der Musik auch bei Katzen die Krallen raus und rein....Aber, wir blieben und wurden durch den späten Auftritt eines genialen DJ´s belohnt, der mal die sonst zurückhaltenden Vietnamnesen zum toben brachte. Tja, und wir beide mittendrin....unter 1001 Vietnamnesen....mit einigem Alkohol intus. Um es kurz zusammenzufassen: War ne fetzen Gaudi und es haben einige sehr gegrinst und fröhlich mit uns beiden mitgemacht. Den Park hat Wimmer und Lechner mal richtig gerockt.

3. Neben all dem Touri-Gedöns haben wir es wirklich geschafft sowas wie Freundschaft mit zwei bzw. drei Mädels zu schliessen, die sich alle Mühe geben, uns das Vietnamnesisch beizubringen. Da geht man halt einfach nicht mehr so leicht, vor allem weil wir einige Abende lange zusammengesessen sind und mit Hand, Fuss, Englisch und Vietnamnesisch  geschwätzt haben...Hanoi konnten wir gar nicht schnell genug weg, in Saigon könnten wir ewig bleiben....Wie sich die Zeiten ändern.
Tjam, Micha und Long ohne Nang
Die beiden haben als erstes mal ein grosses Bild in der Mitte des Blogs verdient....Danke, Mädels. Wir kommen sicher wieder nach Saigon, macht das Chicken Sandwich schon mal warm.


Liebe Grüsse nach Hause


Micha und Alex

Montag, 27. Dezember 2010

Weihnachten in Saigon

Hallo zusammen, 

wir haben bisher noch kein Video gemacht und vor allem nicht gleich am Anfang des Eintrags gestellt. Wer will, schaut es sich an....uns geht es gut. Es ist am 24.12.2010 entstanden in der GO² -Bar...Wir waren gut drauf, kann man so sagen und haben ne Rechnung von 50 US-Dollar hingefahren. Das war der teuerste Abend seit Reisebeginn und wird so schnell wohl nicht wiederholt...Naja, Silvester vielleicht. 

Allgemeine Infos: Wir sind immer noch in Saigon und haben hier den ultimativen Tipp für alle Vietnam-Reisenden: Fangt im Norden an und reist dann in den Süden! Andersrum fängt man voller Freude an und endet im Reich der Glotzenden im Norden. Gar nicht fein.
An der Länge des Aufenthalts sieht man: Saigon ist und bleibt der Hammer. Da könnte ich echt leben. 

Highlights: Ja, die Highlights....da gibt es echt einige. Erstmal natürlich Weihnachten, das war wirklich sehr fein.
Haben in der GO²-Bar gefeiert und da war wieder mal die Hölle los. Schnaps und Essen für, wie bereits geschrieben, sagenhafte $50. Dann hatte Micha auch noch ne kleine Bescherung mit
Micha hat Bescherung
Weihnachten im GO² in Saigon
einem selbstgekauften, aber eingpackten Geschenk  von Mama Moni. Es gab ein feines Mal- bzw. Zeichenbuch. 

Aufgrund eines leichten Alkohol-Katers war der 25te Dezember etwas ruhiger....allerdings waren wir wieder ganz schlau und haben für eben den Tag mit unseren Cyclo-Fahrern Roy und Song ne Stadttour  ausgemacht. Nach einem etwas ruhigerem Beginn und der eindeutigen Ansage "No tourist shit" sind wir dann zu einem Art Freizeitpark gefahren worden...innerhalb einer Minute war ich, Alex, dann von einer kleinen Kinderschar umringt, die mit ganz grossen Augen den Mann aus fremdem Land mit Bart und größerem Umfang bestaunt haben. Aber mal richtig bestaunt. Wenn hier kein Zoo-Feeling aufkommt, dann weiss ich auch nicht weiter. Vor allem, als dann auch von den Eltern die Kameras gezückt wurden. Unglaublich? Nein...siehe Bild.
Alex und ein Teil der Kinderschar
Anscheinend waren wir wirklich die ersten Westler, die in der Gegend rumgestiegen sind. War wahrlich mal ein ganz seltenes Erlebnis. Wie gross die Augen werden können :-)

Nachdem uns Roy und Kollege wieder abgeliefert hat, sind wir dann zu einer privaten Vietnamnesisch-Stunde gegangen. Tja, wie kams dazu? 
In einem Restaurant haben wir unser Vietnamnesisch-Kenntnisse ausgepackt und sind so der Kellnerin aufgefallen. Es stellte sich heraus, dass sie eine Studentin ist und uns dann in den Park zu einer Runde Englisch-Vietnamnesisch eingeladen hat. So saßen wir dann drei Stunden im Park und haben an den Feinheiten der Sprache herumgeschliffen. Dieses Spiel haben wir gleich heute wiederholt, sodass Vietnamnesisch immer besser wird. Es scheint sich hier sowas wie eine festere Bekanntschaft herauszubilden. Auch die anderen Damen des Restaurants sind natürlich sehr interessiert, was unsere Fortschritte denn so machen und deshalb werden wir jeden Tag mit neuen Wörtern traktiert. Auch deswegen bleiben wir weiter in Saigon, denn so gut in Kontakt mit Vietnamnesen zu kommen, ja, die Chance haben nicht viele. Zwei der jungen Damen haben auch schon wild über die Strasse geschrien und gewunken, als sie uns, aber wir eben sie nicht gesehen haben. Anschliessend ne halbe Stunde Gelächter und Geschunkel. Tja, geile Sache.
Alex fährt Micha durch Saigon

Weiter habe ich mir dann auf nem Markt ne unendlich praktische Armee-Hose für 10$ gekauft. Die kannte ich schon aus Deutschland und wird da für mehr als 25€ verkauft....hurra, ich sehe hier schon ne Geschäftsidee :-) Werd da gleich mal morgen die Grosshandelspreise auf Englisch erfragen. Und wenn sich die Händler dann in Sicherheit wiegen, dann mach mer das ganze Spiel nochmal auf Vietnamnesisch, harr harr harr. 

So, dann haben wir nen recht netten indischen TV-Sender, der nur englische Filme bringt. Ja, und gestern wars dann soweit....es kam "Hangover". Na, Ansbach, da wisst Ihr, was los war. Jawohl...Gegrölle und wildes Gegrunze. Wer den Film noch nicht gesehen hat und nen Hauch von schwarzen Humor besitzt, der schaut sich diesen Film an. Der absolute Hammer. 

So, darauf hin ist dann dieses Foto entstanden: Links der IST-Status.....rechts der SOLL-Status. Brennt, Rasierer, brennt in der Hölle, harr harr harr.
Look-a-like Hangover...es wird!
Quelle: www.youtube.com; Hangover











Ja, wir haben Zeit für so nen Blödsinn :-)....Schaut´s Euch den Film an, der ist wahrlich ein echter Diamant. Achtung: Den Film ja nicht abschalten, bevor der Abspann rum ist!!! Das ist das beste der letzten zehn Jahre. Wenn man sich da nicht selbst bepisst vor lachen, na, der hat keinen Humor.

Nächsten Steps: 

Morgen fahren wir zu den Tunnel, dann noch bissl chillen, dann ist ja schon Silvester. Da werden wir noch in Saigon sein und auf die Pauke hauen. 



Viele Grüsse nach Deutschland!


Micha und Alex

Dienstag, 21. Dezember 2010

Saigon....der unglaubliche Mega-Hammer

Hallo alle zusammen,

wir sind vor einigen Tagen in Saigon angekommen. Haben wieder mal den Bus genommen, um die 230km zurückzulegen. Am Vortag hatten wir die Hose wirklich voll....vom beschaulichen Mui Ne nach Saigon. Da wir durch Hanoi ja gebrannte "Grossstadt-Kinder" sind" haben wir das schlimmste erwartet und gleich einen Notfall-Plan geschmiedet. Sollte Saigon so sein wie Hanoi, dann wären wir gleich weiter ins Mekong-Delta.
Aber dem war nicht so....Saigon ist einfach der Mega-Hammer. Erinnert uns, vor allem mich, Alex, unheimlich an Bangkok. Der Verkehr ist enorm und chaotisch, aber es läuft alles in zumindest einigermassen geregelten Bahnen. Man kann frei laufen, ohne dass man auf dem Gehweg zusammengefahren wird. Die Leute sind um fast 180° anders als in Hanoi. Hier grinsen selbst die fliegenden Händler. Keine Ahnung woran das liegt, aber die Menschen sind hier wirklich offen und man kann fast sagen: Überaus nett. Und das sage ich als Tourist und Langnase.
Cyclo in Saigon: Noch lacht der Fahrer

Hubschrauber mit Gatling-Minigun
Wir unser bewährtes Programm durchgezogen und sind am ersten Tag einfach mal losgelaufen.  In einem Schwung somit die meisten Highlights erschlagen wie die Kathedrale, Post Office, Oper, Ho Chi Minh-Denkmal...und am nächsten Tag dann ins Kriegsrestemuseum. Als faules Pack haben wir uns ein Cyclo genommen. 2$ pro Nase...und die musste sich der Fahrer hart verdienen. Man beachte die zarte Mücke und den noch zarteren Fahrer :-)

Szene Vietnamkrieg 1968
Der Fahrer und sein Kumpel Roy, naja, den haben wir gleich mal für die nächsten Tage gebucht und werden eine saubere non-tourist-Stadtrundfahrt machen. Also keine Pagoden, keine Tempel, keine Touri-Märkte. Kostet zwar ein bisschen mehr, aber 2$ pro Stunde sind ok, vor allem, weil die beiden sich wirklich abstrampeln müssen. Die Fahrt ging zum Kriegsrestemuseum und das hat es wirklich in sich. In Wort und Bild werden da Sachen bzgl. Gefängnis-Folterungen gezeigt, die man sich nicht vorstellen kann und mag. Neben diversen Ausstellungsstücken, sei es Granten, Waffen, Bombenresten, Flugzeugen, Panzern und Helikopter, Propaganda gab es auch eine ganze Etage mit unglaublichen Bildern, die die damaligen Kriegsreporter gemacht haben. Unglaublich beeindruckend. Werde mir auch einen Bildband dazu kaufen, denn das muss man gesehen haben. Haben die letzten Wochen so einiges gesehen, aber diese Bilder sind einfach Wahnsinn.

Um unser Reisebudget zu schonen sind wir nach drei Nächten aus unserem Hotel ausgezogen und Micha hat durch nen Gewaltmarsch in einer Nebenstrasse ein unglaubliches Zimmer in einem Guesthouse gefunden: Ca. 35m² plus 15m² Dachterasse! Hammer. Noch mehr Hammer: Wir zahlen pro Nacht 16$! 
Im Dan Sinh- Market, so ne Art Militär- und Handwerkermarkt habe ich dann eine Hängematte und anschliessend 7m Seil gekauft, auf Vietnamnesisch. Es hat geklappt und wohl einiges an Aufsehen gesorgt, denn ruckzuck war ne kleine Menschenmenge um uns versammelt, um dieses Schauspiel mit anzusehen. Die Sprache klappt immer besser und das freut mich ungemein, denn es war ein großes Ziel, zumindest einigermaßen fliessende Grundkenntnisse aus jedem Land mitzubringen. Thai klappt gut, Vietnamnesisch immer besser....Hurra.
Hängematte, Micha und unsere Terasse

Morgen steht die Insider-Stadtrundfahrt mit Roy und Kollege an, am 23ten gehts zu den Tunneln und dann machen wir erstmal ne ruhige Phase über Weihnachten. Heute Abend kriegen wir die Pässe von der Botschaft wieder, hoffentlich mit neuem Visum. Sonst wärs echt Mist. Jetzt, wo wir immer mehr Gefallen an Vietnam finden....

Zuguterletzt: 
Hier scheinen die Drogengeschäfte gut zu laufen, denn es wurde ein persönlicher Rekord von "Would like good stuff from Laos" aufgestellt...an einem Tag wurde ich 14mal gefragt. Micha kann nur noch den Kopf schütteln. 

Allerdings kann ich es nicht verstehen: Sehe ich denn wirklich so verwegen aus, dass die Xe-Om-Fahrer meinen, mir sowas anbieten zu müssen? Harr harr harr harr harr.....


Viele Grüsse aus dem tropischen Saigon


Alex und Micha

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Mui Ne, Südvietnam

Hallo zusammen,

wir sind bereits seit einigen Tagen in Mui Ne, Südvietnam.

Da wir ja der Sonne hinterhergereist sind, haben wir sie nun endlich bekommen. Wunderbare Sonne....hallo, oh nicht so wunderbarer Tropensonnenbrand. Hallo, oh Gemischtwarenladen, herzlich willkommen, Aloevera-Salbe zur Linderung des bösen Sonnenbrands. Naja, wir waren zwar vorbereitet mit Sonnencreme Schutzfaktor 30, aber anscheinend hilft das hier nicht.

Parallel zum Sonnenbaden widmen wir uns der Kunst:

Muschel-Sandkuchen
Ja, der wunderbare Muschelsandkuchen war die Aufgabe eines anstrengenden Tages....am nächsten Tag war die Aufgabe: Baue eine Liege in den Sand....nur aus Sand. Hat wunderbar geklappt und eben diese Liege hat uns dann den Sonnenbrand beschert. Wie auch immer, hier gibt es ausser Beach und Essen nicht viel zu tun, aber das ist ja nun wahrlich nichts schlimmes.
Zum Glück haben wir ein super Guesthouse erstanden, 12$ fürs Zimmer und wirklich erste Sahne. Zwar nicht am Strand gelegen, aber wir waren wirklich zu geizig, dafür 50$ auszugeben....und das pro Nacht.
Blick vom Balkon
Unser Zimmer reicht völlig, wieder sauber, bequeme Matrazen, eine ungebetenen Mitbewohner und eine Klimanlage. Supi....
Hauptaufgabe: Strand begutachten

Mui Ne an sich ist schnell erkundet, war wohl mal ein Fischerdorf, das eben den Tourismus entdeckt hat bzw. entdeckt wurde. Die Stadt besteht aus einer Hauptstrasse und das wars dann im groben und ganzen. Wir sind wohl neben einigen anderen Travellern die einzigen Gäste neben einer Vielzahl von russischen Touristen. Aber das merkt man eigentlich nicht, denn der Strand ist grundätzlich leer. Hier stellt sich wieder die Frage: Was ist los hier? Nichts los, Preise im Keller....Wirtschaftskrise schlägt wohl voll durch. Es sieht hier überall so aus....wenig los am Strand. Uns soll´s freuen, denn dann haben wir Ruhe und können uns unserer Aloevera-Packung widmen, harr harr.

Nächster Step: Wir werden morgen nach Saigon aufbrechen und unser Visum verlängern. Nochmal 30 Tage. Nach Saigon und dem Mekong-Delta werden wir wohl nochmal paar Tage in Mui Ne reinschauen....Hallo Sonne, hallo Sonnenbrand, hallo Aloevera-Salbe...


Es grüsst


Lechner und Wimmer und der Sonnenbrand

Sonntag, 12. Dezember 2010

Nha Trang, wir nähern uns dem Süden...

Hallo Daheimgebliebene und wohl Frierende, 

heute wird mal auf recht hohem Niveau gejammert: Wir haben keine Sonne hier....es ist trotzdem schön warm, aber eben keine Sonne. Somit brechen wir morgen um 7.30 a.m. auf und fahren mit dem Bus nach Mui Ne, denn da soll Sonne sein, harr harr. Wie gehts Euch denn eigentlich mit dem ganzen Schnee? Harr harr harr....
Aber, auch wir denken oft an Euch, wie diese Fotos ausdrucksstark zeigen: 
Wie schaut Schnee nochmal aus?
...Micha weiss es auch nicht mehr...
Wie Ihr alle seht, macht uns das schon Sorgen...
So, über Nha Trang gibt es an sich nicht sonderlich viel zu erzählen, ist halt ne Strandstadt mit entsprechendem Publikum und hier gibts die unvermeitlichen "Buckets" wieder mal in Hülle und Fülle. Zur Erklärung: Ein Bucket ist ein kleiner Eimer, den es bis zur 5 Liter Ausführung gibt. Dieser Eimer wird dann je nach Geldbeutel mit Alkohol unterschiedlicher Güte befüllt und dann von bissl Cola oder Sprite geküsst, aber wirklich nur geküsst. Also einen Mini-Schuss von eben einem Softdrink mit rein. Dieser Bucket haut manchen die Sicherungen raus, aber was will man bei nem 5 Liter Bucket schon erwarten? Ne sauber gesungene Opern-Arie?

Glück hatten wir mal wieder mit unserem Guesthouse, das wir füer 10$ pro Nacht bekommen haben...inkl. Meerblick. Das Zimmer ist sauber, es grinsen keine Kakerlaken frech aus dem Bad und wir haben keine übermotivierten Gockel am Haus, die um 4Uhr Nachts meinen, alle Hennen der Stadt zusammenkrähen zu müssen.
Am Dach haben wir ne sehr lässige Chillout zone, mit Hängematte und allem drum und dran. Da lassen wir uns immer Frühstück hinbringen und werden nicht von fliegenden Händlern begutachtet.
Blick der Roof Top chill out zone
Kleiner Hinweis für alle zukünftigen Vietnam-Reisenden: "Nein" heisst hier "ja", "ja" heisst hier auch "ja"...
In der Landessprache hilfts meistens, vor allem dann, wenn Michaela "Drache mit glühender Lava in der Kehle" Wimmer dann mal "Nein" sagt. Da stellts den armen Bücherverkäufern aber manchmal die Ohren ganz schön auf.
Insgesamt ist aber hier noch recht wenig los, keine Ahnung was los ist. Thailand erlebt gerade das schlechteste Jahr seit Touri-Zählung, hat aber viel mit den immer noch schwellenden Protesten zu tun, aber warum hier nicht viel los ist....keine Ahnung. Uns soll es nicht stören, denn die Reisekasse freuts. Wir sind hier jetzt 20 Tage unterwegs und haben gerade mal 900 US-$ gebraucht. Und da waren Hämmer wie die Halong Bucht mit 200$ dabei.

Der größte Fehler, den wir bisher gemacht haben, ist, dass wir uns nicht gleich von Hanoi aus den Guide genommen haben, der uns eben auch mal abseits des Banana Pancake Trails führt. Es gibt hier wirklich schöne Ecken, das haben wir immer dann gesehen, wenn wir uns mit den Fahrrädern aufgemacht haben. 

Der gekaufte Rucksack bewährt sich bisher wirklich gut und scheint auch zu halten. Wenn eben nicht, dann klebe ich ihn mit Klebeband wieder zusammen. 
Ich glaube, das es eben auch genau das ist, was mir hier so gut gefällt: Es wird nicht gejammert, sondern eine Lösung gesucht, auch wenn es eben eine improvisierte Lösung ist. Haben wir zigmal gesehen, im Verkehr, am Bau, im täglichen Leben. Wenn was nicht passt, na, dann handelt man eben und machts was. Zwar wird es  keine perfekte Lösung sein, aber eine funktionierende....

Jumbo-Burger in der Aussie-Bar
Wie man am Burger-Bild sieht, es gibt hier viel Westler-Nahrung, aber auch gute indische Kost. Ist unserem Sinn von Integration zwar nicht ganz förderlich, aber nur Reis geht nicht. Allerdings haben wir leider bisher keine Bar gefunden, die so unendlich geil ist, wie die DMZ-Bar in Hue. Das war unglaublich. Man stelle sich den "Prinz" in Ansbach vor, nur ohne Glasfenster, mit Palmen, noch bissl versiffter, nen Pool-Tisch in der Mitte und es läuft Rolling Stones, CCR und The Doors. Und wir mitten drin....geilo. Nebeninfo: In Nha Trang bisher nicht angesprochen worden, ob ich "good stuff from Laos" haben will. Der Bart muss also länger werden :-)

So, morgen gehts also mit dem Bus nach Mui Ne in den Süden....hoffentlich nicht so lange, wie der letzte Trip. Denn da war die Busfahrt 13 Stunden lang. Zwar in auf nem Liegeplatz, aber der war wohl für nen 12-jährigen Asiaten konzipiert, nicht für mich. Entsprechend eng wars und da kann man nicht schlafen. 

Liebe Grüsse nach Deutschland!


Alex und Micha


PS: Spruch der Woche, gefunden an einer deutschen Spelunke hier in Nha Trang: "Our housewine is: Jägermeister"
Harrrrrrrrrrr Harrrrrrrrr Harrrrrrrr, wenn man sich da nicht in die Hose pisst vor lachen, na, dann weiss ich auch nicht.

 

Dienstag, 7. Dezember 2010

Hoi An, Zentralvietnam....Super!

So, liebe Leser, wir sind jetzt in Hoi An, Zentralvietnam. Nach einer recht zackigen, aber sicheren Busfahrt von Hue aus sind wir in Hoi An angekommen.
Leider etwas spät, soll heissen um 14.00Uhr. Das heisst wiederrum, dass die meisten Budget-Unterkünfte schon ausgebucht sind. Da wir aber mal kurz von unserem Sparzwang weg wollen und nichts gegen ein großes Zimmer mit einem Hauch von Luxus haben, sind wir in ein Hotel spaziert und haben uns ein 25$-Zimmer inkl. Frühstück gegönnt. Und ja, es hat sich rentiert. Knappe 40m²...sehr geil.
Hotelzimmer für 25$ für zwei Personen

Und in dem Bett hat es mal nicht nach Pisse gerochen, was bei manch anderem Bett in der Vergangenheit leider der Fall war. Was tun die Leute nur? Was wir aber in der letzten Zeit gesehen haben, das lässt einem echt die Nackenhaare empor schnellen. Nur eins: Nicht Klamotten machen einen fett, es ist das Fett, das einen fett aussehen lässt. Und Leggings kaschieren dies mit Sicherheit nicht. Man ist Gast in einem Land und sollte darauf Rücksicht nehmen.  Tshirt an für Männer und Hosen für Damen, die nicht vom Arsch gefressen werden. Manchmal wundere ich mich nicht, dass die Leute sich hier nur noch totlachen und denken, dass die Touris nicht mehr alle Latten im Zaun haben.
Hoi An, erkundet mit Fahrrad
Wie auch immer, es ist hier super, echt spitze. Ist eben ne Kleinstadt am Meer, mit einstöckigen Häusern in einer Mischung aus chinesischem und französischen Elementen. Kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Überall kleine Läden, Restaurants mit genialem Essen ("White roses und Nudelsuppe").
Die Menschen hier sind sehr offen und helfen ohne eine Gegenleistung in Form von Dong oder Dollars zu erwarten. Da müssten wir wieder umdenken...vor allem nehmen sie sich auch die Zeit , um meine Vietnamnesisch-Kentnisse zu verbessern und zu erweitern. Das freut mich und alle sind happy :-)
Zu sehen gibt es nicht viel, wir wollten eh nur unsere Ruhe und keine Tour mehr machen. Es reicht mit Abzockerei und somit geniessen und genossen wir die Tage hier sehr und ausgiebig. Heute sind wir mit dem Fahrrad 5km zum Strand geradelt, eine Show für die Vietnamnesen, denn die Fahrräder sind etwas kleiner geraten. Und ich schau dann etwas komisch auf so nem Fahrrad aus.
Micha in einheimischer Kluft
Leider hatten wir die letzten Tage sehr Pech mit dem Wetter und es hat oft stark geregnet. Also gut integrierte Traveller haben wir uns gleich mal den einheimischen Regenschutz gekauft. Ich nicht, denn ich habe ja die gute Regenjacke von Mama und Papa. Hiermit nochmal "Danke", denn die ist wirklich gut!

Auf Bild klicken! Dann sieht man´s...
Der Strand war super, warmes Wasser, leider sehr stürmig, sodass Baden leichtsinnig gewesen wäre. Aber man sieht....Sonne scheint doch hin und wieder und bräunt auch wunderbar meine Füsse...zumindest da, wo keine Flip-Flops sind.

Wir sind gerade wieder am Packen, denn morgen gehts 12h mit dem Bus nach Nha Trang. Hab mir nen Rucksack auf dem Markt gekauft, denn ich komm mit meinem nicht mehr klar. Hier nähen ja viele Firmen ihre Ware, somit besteht die Chance, dass es sogar ein echter North-Face ist. Wir werden sehen, wie er sich schlägt. @Wettelsheim: Es wird in 8-10 Wochen ein großes Paket ankommen.
So, und jetzt zum Abschluss:

Hoi An am Beach, 07.12.2010
Chiang Mai, vor ca. 5 Wochen

Zwischen den beiden Bildern liegen ca. 5 Wochen. Micha´s Hassobjekt, der Bart, sprießt und gedeiht...Lang soll er werden, bis zum Boden, harr harr harr. Weiter beachte meinen neuen Hut, der für 1,5$ gekauft wurde.



Viele Grüsse von Micha und Alex

Freitag, 3. Dezember 2010

Beeindruckende Tage in Hue, Zentralvietnam

Hallo zusammen, 

uns gehts immer noch sehr gut, sind immer noch in Hue. 

Alex, sein neuer Hut und die Bikes
Zusammenfassung der letzten Tage: Im Anflug von Wahnsinn sind wir beide vorgestern mit Fahrrädern los und haben uns in den Verkehr gestürzt....Hier sei gesagt, das die Fahrräder, die wir uns für einen Dollar pro Stück gemietet haben, für Asiaten ausgelegt sind. Vor allem die Sitzhöhe und die süssen Körbchen...Tja, und dann stelle man sich uns zwei auf je einem Fahrrad eben dieser Bauweise vor.....dann das Grinsen der Asiaten, wenn ich pfeifend durch den Verkehr fahre und vor allem mitten drin, statt nur dabei. Wie ich immer, brauchte ne kleine Sättigung und da kam mir die lustige Süssgebäckverkäuferin gerade recht. Für 20.000 Dong oder ungefähr einen Dollar hab ich mich mal eingedeckt. Wahrscheinlich wieder zu teuer, mir aber egal, es war sehr fein. Allerdings beachte man meinen neuen Hut....auch der ist auf Asiaten zugeschnitten, aber ich press da meinen Wasserkopf schon rein. Übrigens, durch Klicken auf das Bild kann man es vergrößern. Unglaublich, diese Technik heute...
Eingang Zitadelle Hue, Vietnam
Der Grund des Ausflugs war ein Besuch der Zitadelle. Für die nicht ganz im Thema befindlichen Leser ein kurzer Ausflug in die Geschichte: Die Zitadelle ist praktisch eine Art Festung, die die verbotene Stadt beschützt. In eben dieser Stadt wohnte der König samt Familie und Anhang. Bis 1945 war Hue die Hauptstadt von Vietnam und die ehemalige "Grenze" zwischen Nord- und Südvietnam (=DMZ = demilitarized zone) liegt nicht weit entfernt, allerdings wurde eben diese Stadt und die Zitadelle während des Vietnamkriegs schwerst umkämpft
Alex kauft nen kleinen Snack
und war Schauplatz sehr blutiger Schlachten. Die Zitadelle wurde stark beschädigt und man heute noch leicht die Einschläge der Kugel sehen. 
Das Bauwerk an sich ist gigantisch, man braucht mehrere Stunden, nur um einigermaßen durchzulaufen. Das haben wir dann auch geschafft und sind im Feierabendverkehr wieder heimgeradelt. Durch Glück hat sich noch ein Paar gefunden, das mit uns die Tour zur DMZ machen wollte und so konnten wir gestern, 02.12.2010 in einem Van starten. Das besondere: Wir hatten als Guide einen Kriegsveteranen, der auf Seiten der Amerikaner gegen die Vietkong gekämpft hat und unter anderem mehr als zwei Jahre am Stück in der DMZ bleiben musste. Das ist deswegen besonders, weil das eben die sehr stark umkämpfte Zone war, die vom südchinesischen Meer bis zur Grenze nach Laos ging. Die GI´s wurden alle 6 Monate abgezogen und ausgetauscht, unser Guide musste zwei Jahre bleiben. Somit sind wir 400km durch Vietnam getourt, bis kurz vor Laos und zurück ans südchinesische Meer am Ho Chi Minh-Pfad entlang. Verschiedene Militärbasen der Amerikaner besucht, unter anderem Khe Sanh in den Bergen. Unglaublich.
Zerschossene Kirche an DMZ
Waffen und Ausrüstung in Khe Sanh
Ne Kirche, die komplett zersiebt war, da sich da Vietkong verschanzt hatten, allerdings dann ihr Leben in der Kirche gelassen haben. Wenn dann der Guide sagt, hier und dort sind die Granaten rein und man stelle sich dann 50 Mann vor, die zerfetzt da liegen....da wirds einem anders. Weiter gings dann nach Khe Sanh, einem wichtigen Stützpunkt der Marines. Dieser wurde sehr lange belagert und von 40.000 Vietcong angegriffen. Unser Guide hat das überlebt. Viele seiner Freunde wurden hier von den Granaten zerrissen, will nicht wissen, was er gesehen hat.
Kam mit ihm gut ins Gespräch, wurde darauf hin in Claymore-Minen, Dschungelfallen und co eingewiesen. Ich hatte im Museum angemerkt, dass der Patronengurt für das M60 (=Gewehr der Amis) noch scharf wäre und die Aufmerksamkeit hat ihm wohl gefallen. Nun ja, was an Infos folgte, tut nichts zur Sache, allerdings kann davon ausgegangen werden, das er mehr war als ein Koch....um es mal so zu sagen. Gruppen von vier Mann, die dann bestimmte Sachen regeln, forsten mit Sicherheit nicht den Dschungel auf.
Bomben für B52. Ich bin 1,87cm!
Ausschnitt Ho Chi Minh-Pfad
 Zuviel zu schreiben, es war einfach unglaublich, vor allem für mich, der an der Geschichte des Vietnamkriegs so interessiert ist. Weiter gings am Ho Chi Minh-Pfad entlag zu den Tunnel von Vinh Moc am südchinesischem Meer. China hat von Hainan aus Nordvietnam mit Waffen und Reis versorgt. Das Zeugs kam an Land, wurde auf Fahrräder geschnallt und los gings an die verschiedenen Orte bis nach Laos . Pro Fahrrad 50kg und das haben Frauen gemacht! Allerdings ist Vietnam hier sehr schmal, vom Meer bis an die laotische Grenze sind es ca. 60km. Aber eben dieser Versorgungsweg war den Amerikanern verständlicherweise ein großer Dorn im Auge...zerstören konnten sie ihn nie.
Südchinesisches Meer, Ho Chi Minh-Pfad
Grundsätzlich stelle man sich den Ho Chi Minh-Pfad wie Laufgräben im Krieg vor, ca 70cm breit und 1,50 tief, die mit Laub überdacht waren. Darin sind die mit chinesischen Fahrrädern gefahren. Chinesischen Bikes deswegen, weil die besonders schmale Lenker hatten. DEN Pfad an sich gibt es nicht, sondern eben zig solche Laufgräben, die alles versorgt haben. Wurde einer zerbombt, naja, dann habens eben nen neuen gegraben. Menschenmaterial war genug da.
Tunnel von Vinh Moc, höchste Stelle!
Durch die Tunnel von Vinh Moc sind wir noch gekrabbelt, das ist ein Dorf auf drei Ebenen unter der Erde mit den Händen ausgegraben. Krankenhaus, Kantine, Meeting-Räume, alles da. Und unglaublich eng, zumindest für mich.

Wie schon an der Länge des Textes zu sehen, es war einer der Höhepunkte der Reise. Auch wenn wir für die 400km fast 14 Stunden gebraucht haben, das war es wert.