Montag, 29. November 2010

Mücke und Ballerina in der Halong Bucht

Wieder einige Tage vergangen, Zeit für ein Update:

Sind endlich in Hue in einem guten Guesthouse für 13$. Hier ist es endlich wieder schön warm mit 30 Grad und "kurze Hosen Wetter".

Die Zugfahrt nach Hue war in Ordnung, kostete 40$ pro Person im 4er Softsleeper, was ich auch empfehlen würde. Alleine der Ausblick aus dem Fenster war super: Dschungel, Reisfelder, Wasserbüffel, ne Stadt, Dschungel, Reisfelder......und weit und breit keine Hauswand :-)
Der Zug war schon recht abgewohnt, aber wir beide sind ja nicht grade zartbesaitet. Und: Hockklos sind 1000mal hygienischer als Sitzklos! Hab im Zug jedenfalls besser geschlafen, als in manchem Guesthouse.
Cat Ba, Halong Bucht

Neues Mitglied in Alex´ Rucksack: Eine Rohrzange......Schraub ich nicht meine Klimmzugstange in die Tür, trainier und auf einmal reisst der Drehbolzen ab...Tja, da steckte sie dann in der Tür, die Klimmzugstange und ich ratlos. Also ab in die Stadt und finde mal ne Rohrzange in Hanoi. Guesthouse wollte ich nur im Notfall Bescheid sagen, denn erkläre mal den Sinn einer solchen Stange!
Wie auch immer, es hat geklappt und jetzt schleppe ich ne Rohrzange durch Vietnam, meine Klimmzugstange habe ich mit einem alten Nagel und dem unersätzlichen Leatherman repariert und weiter kann es gehen.

Sonnenuntergang Cat Ba, Halong
Wir müssen leider sagen, dass uns Hanoi fast fertig gemacht hat. Wir hatten einen Moment dabei, wo ich am liebsten zurückgeflogen wäre. Es ist die Enge, die Massen an Mopeds, der Verkehr an sich. Sowas haben wir noch nie erlebt. Aber ist ja das Ziel der Reise....Grenzen finden. Und Hanoi hat das gut drauf...

Sonnenuntergang in Halong Bay
Sind nach drei Tagen Hanoi mit ODC Travel in die Halong Bay und es war einfach unglaublich schön. Wir hatten dermaßen Glück mit dem Boot, der Crew, dem Guide und den Mitreisenden, sodass dies einer der Höhepunkte der bisherigen Reise war. Aber: Man kann das nicht auf Fotos wiedergeben, das muss man gesehen haben.

Der Guide war an sich der Hammer, hatte eine Fülle an Infos für uns und hat uns eigentlich die ganze Tour durch Vietnam aufgezeigt.

Parallel auch sehr viel Hintergründe zum Leben in Vietnam, Arbeiten, Touristen und co.
Teilweise sehr schockierend und mir hats den Hass ins Gesicht getrieben.

Zart besaitete Menschen lesen hier nicht weiter!

Rubrik: Perversitäten

Wir sind mit Bikes zu einem Dorf gefahren, das sehr abseits war. Anscheinend gabs da keine Denunzianten o.ä. sodass der Guide mal geplaudert hat. In manchen Naturparks werden geschützte kleine Affen gezüchtet bzw. für die Auswilderung aufgepäppelt. Es ist aber nicht der grosse Park bei Ninh binh! Gibt es mehr als ein Paar Nachwuchs, dann werden diese "Überhänge" weiterverkauft.....an Restaurants. Dies ist nur durch Bestechung möglich, aber Geld regiert eben mal die Welt. Diese Affen werden dann in eine Holzbox gesperrt und der Kopf schaut oben raus. Anschliessend am Essentisch für Menschen, die ich nur verachten kann, wird dem lebenden Äffchen mit einem Hammer der Kopf aufgeschlagen, sodass der Abschaum von Mensch das Hirn aus dem Kopf löffeln kann.
Ich habe mehrmals nachgefragt, es scheint zu stimmen. Schlimmer noch, es gibt Touris, die dafür bezahlen. Was ich in diesem Moment gefühlt habe, sollte ich besser nicht schreiben. Ne Rohrzange kann man aber dabei auch gut brauchen...

Rubrik: Ich habe es zu akzeptieren

Bekamen auch ne recht tiefen Einblick in das Essen von Hunden, Katzen und anderen Tieren. Es hat hier sehr viel mit Glauben zu tun und ist somit nicht aus dem Köpfen der Menschen zu kriegen.
Als Hundefreund ist das natürlich schon derb, wenn man die Hunde hier laufen sieht. Und die laufen hier eben rum wie bei uns Kühe...sind sie ausreichend schwer, dann war´s das und er landet im Kochtopf.


Büffel und Wasserbüffel
Nichtsdestotrotz, die Halong-Tour war der Hammer, der Guide unglaublich.Vor allem, weil er uns eben auch mit dem Fahrrad durch nen Naturpark geleitet hat, in dem so gut wie kein Touri ausser wir waren....und Wasserbüffel. Dann noch Trekking, Kajak fahren in der Halong Bucht und frisch gefangenes Seafood. Bin ja nicht wirklich der Freund von Fisch, aber das war sehr fein. Micha hat sich gefreut wie ein Zaunkönig, vor allem wegen der unendlich guten Shrimps.

Wichtig ist aber hier der Satz, den wir einige Male gebraucht haben: You get what you pay for. Haben pro Person 100$ bezahlt, andere 30$...und die waren zutiefst enttäuscht. Qualität kostet auch hier Geld und wir zahlen lieber bissl mehr als später ne Fresse zu ziehen.

Insgesamt ist das Leben hier billiger als in Thailand, aber schon härter. Essen am Essenstand ist nicht zu empfehlen, so zumindest unser Guide. Hatten ein Paar getroffen, die haben sich ne Lebensmittelvergiftung eingefangen und die sahen aus wie der Tod. Weiter helfen auch die europäischen Medikamte nicht. Man muss schon auf das einheimische Zeugs zurückgreifen. Aber Restaurant ist fein, Steak kostet 2,5$, einwandfrei für mich :-) Hund ist es sicher nicht, denn der ist sehr teuer.

So, Aufgabe des heutigen Tages war das Kürzen meiner Klimmzugstange...somit war ich zwei Stunden auf dem Balkon gesessen und habe mit der Leatherman-Feile ein 1,5mm * 25mm dickes Stahlrohr um 1,5cm gekürzt bzw. durchgefeilt.

Quizfrage: Wer war wohl währenddessen im Zimmer gesessen und war nicht so gut gelaunt? Harr harr....
Aber: Jetzt passt die Stange wunderbar.



Viele Grüsse aus Hue


Alex und Micha

4 Kommentare:

  1. Bart läuft....und der wird noch richtig lang :-)

    Inkl. der Haare, bin parallel zum Rasierstreik in den Friseur-Streik getreten...mmmuuuaaaahhhhh.

    AntwortenLöschen
  2. Bart sieht gut aus! :) Wie gesagt, Micha sei nicht so streng ;)
    Ihr seht richtig entspannt aus :)

    Ist das mit den Affen wirklich so?! Was sind das denn für Menschen?! Da kommt Lust auf mit ihnen ebenso zu verfahren... ab in ein Kiste, Kopf schaut noch raus.... diese Touris haben Glück, dass ich kein Gehirn esse! :(

    Knutscher!
    Crischtl

    AntwortenLöschen
  3. Servus Crischtl,

    ja, leider ist das wirklich so, dass das mit den Affen gemacht wird. Ich wollte es auch nicht glauben, aber es gibt auch nen Film von sowas, das kann der Guide aber nicht wissen. Weiter habens uns Chinesen aus dem Norden erzählt, dass die Chinesen im Süden eben auch sowas machen....da sind mir so machen Sachen eingefallen, die ich machen würde, wenn ich sowas mitkriege.

    Schön ists hier in Hue, die DMZ Bar ist der Kracher. Sowas wie der Prinz, nur abgeranzter und mit Pool-Billard. Und viel DOORS-Songs :-)

    Kuss vom Hengst

    AntwortenLöschen